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VfL Bochum - Bor. Dortmund 0:0 (0:0)

[1] Die Vorzeichen ließen auf ein großes Bundesliga-Spiel schließenWir wollen auch nach Mittwochabend noch Tabellenführer sein“, tönte Peter Neururer, Trainer des Überraschungstabellenführers aus Bochum, vor seinem 100. Spiel als Trainer in der Bundesliga. Matthias Sammer entgegnete dem kühl, sein Team wolle die Spielweise des Aufsteigers kopieren und Bochum mit eigenen Waffen schlagenOffensiv und spielfreudig.“ Zur Erlangung dieser Vorgaben schickten beide eine im Vergleich zum dritten Spieltag (Bochum 4:2-Sieger in Leverkusen, Dortmund mit 3:1 siegreich gegen Stuttgart) unveränderte Formation auf den Rasen des mit 32.645 Zuschauern ausverkauften Bochumer Ruhrstadions. Nach langer Verletzungspause in das Team des deutschen Meisters zurück kehrten die lange Zeit verletzten Christian Wörns, Giuseppe Reina und Heiko Herrlich, nahmen zunächst aber allesamt nur auf der Bank Platz.

[2] Das Spiel im Live-Ticker

[3] Der 4. Spieltag im Überblick

[4] Wesentlich mehr als die jeweils andere Elf, hatten beide Teams einen gemeinsamen Gegner zu bekämpfen Den vom Regen nassen Boden. Vor allem das auf zügigen Kombinationen basierende Spiel der Gastgeber litt unter den äußeren Bedingungen im Ruhrstadion, doch konnten die individuell besser veranlagten Spieler des Meisters daraus kein Kapital schlagen. Oft wurde der Ball auf beiden Seiten ziellos nach vorne geschlagen, das "Prinzip Hoffnung" führte in Durchgang eins aber nur zu insgesamt drei echten Torchancen Frings' Kopfball gegen den Pfosten nach Dede-Flanke und Ewerthons Schuss am langen Eck vorbei auf Dortmunder Seite sowie ein Scheibenschießen für Bochum, als sich ein halbes Dutzend Blau-Weißer am Torschuss versuchte, aber abwechselnd an Lehmann im Tor oder einem Dortmunder Abwehrbein scheiterte. So avancierte die Pfeife des Schiedsrichters zum Hauptdarsteller der ersten 45 Minuten, eine Vielzahl an Freistößen war das Ergebnis der engagierten, aber etwas zu ungestümen Spielweise beider Mannschaften.

[5] Auch in Durchgang zwei änderte sich am Geschehen zunächst nur wenig. Zwar zog sich der Gastgeber etwas zurück, doch konnte Borussia diesen Vorteil nicht in zwingende Torchancen ummünzen. Im Gegenteil, die nächste sich bietende gute Möglichkeit besaß Bochum bei einem seiner wenigen Vorstöße. Freier düpierte den bis dahin fehlerfreien Metzelder und bediente den aufgerückten Christiansen, doch der Däne konnte Lehmann mit seinem Kopfball von der Strafraumgrenze nicht überwinden. Dies war das Signal für eine Art Bochumer Sturmlauf, einzig der zählbare Erfolg blieb den agilen Spielern um Thomas Christiansen verwehrt. Wann immer die Borussia in Richtung VfL-Gehäuse flankte, schnappte zumeist - weit über ein Dutzend Mal im gesamten Spielverlauf - die sichere Abseitsfalle der Bochumer Vierer-Abwehrkette um Raymond Kalla zu.

[6] Es war kein schlechtes Spiel, es war ein Spiel, das von seiner Intensität lebte und das letztlich keinen Sieger und keinen Verlierer verdient hatte. Ob Neururers Prophezeiung, Bochum werde auch am Mittwochabend noch Tabellenführer sein, eintrifft, bleibt abzuwarten. Das primär anvisierte Ziel, das Vier-Punkte-Polster auf den Nachbarn zu wahren, wurde in jedem Fall erreicht, so dass Dortmund durch das 0:0 auch nach dem vierten Spieltag ein Stück von der Tabellenspitze entfernt bleibt.