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FC Schalke 04 - Bor. Dortmund 1:2 (1:2)

[1] Nach dem 2:0 in Bielefeld stellte Schalkes Coach Ralf Rangnick auf einer Position um Nach seiner Denkpause kam Ailton als dritte Spitze wieder von Beginn an zum Einsatz - Krstajic konnte wegen einer Knöchelverletzung nicht auflaufen. Kobiashvili wurde aus dem Mittelfeld in die Viererkette zurückgezogen. Dortmunds Trainer Bert van Marwijk musste nach dem 1:0 gegen Bremen auf Smolarek verzichten, der an einer Bänderdehnung im Knie laborierte. Für den Polen spielte Ricken offensiv auf der rechten Außenbahn.

[2] Der 33. Spieltag im Überblick

[3] Beim 125. Revierderby kristallisierte sich schon nach wenigen Minuten heraus, dass sich die Kontrahenten nichts schenken würden. In den intensiv, zunächst vor allem im Mittelfeld geführten Duellen - vor allem Lincoln und Kehl lieferten sich rassige Zweikämpfe - verwarnte Schiedsrichter Dr. Wack erst nach zwölf Minuten erstmals einen Akteur (Kringe), hätte den Gelben Karton aber vorher schon mehrmals zeigen können (Dede, Kehl). Schalke wirkte in einer schnellen Partie etwas wacher und hatte zunächst die besseren Offensivaktionen, ohne allerdings eine klare Tormöglichkeit herausarbeiten zu können.

[4] Nach einer Viertelstunde kamen die Schwarz-Gelben besser ins Spiel und gingen überraschend in Führung Rosickys Eckball flog an den kurzen Pfosten, wo Kehl völlig ungedeckt aus drei Metern einköpfte und dabei den herausfliegenden Heimeroth schlecht aussehen ließ (17.). Fast postwendend fiel auf der Gegenseite der Ausgleich nach dem gleichen Muster Nach Lincolns Freistoß aus halblinker Position fühlte sich in der Mitte niemand für Waldoch zuständig, der aus sieben Metern in den linken oberen Winkel einnickte (19.).

[5] Weidenfeller verhinderte wenig später gegen Sand den Rückstand (23.). Danach legten die Schalker, die insgesamt deutlich mehr Ballbesitz hatten, eine kurze Verschnaufpause ein, bevor sie in den letzten zehn Minuten wieder einen Zahn zulegten. Ailton hatte nach einer guten Kombination über Altintop und Lincoln Pech, dass Weidenfeller seinen Rechtsschuss aus 16 Metern mit den Fingerspitzen noch um den Pfosten biegen konnte (39.). Und der Keeper erwies sich auch gegen Bordon als Meister seines Fachs, lenkte den Kopfball des Innenverteidigers gerade noch über die Latte (40.), und hatte Sekunden später das Glück des Tüchtigen Koller blockte einen Scharfschuss, erneut von Bordon, gerade noch zur Ecke ab (41.).

[6] Das Tor aber fiel auf der anderen Seite, und wieder sollte ein Blackout in der Abwehr der Auslöser sein Altintop unterschätzte einen weiten Flankenball, so dass Kringe inhalblinker Position im Fallen volley abziehen konnte. Heimeroth wehrte ab - wieder kam Kringe an den Ball, legte diesen in die Mitte zurück, wo Ricken aus elf Metern flach zur erneuten Führung einschoss (42.).

[7] Nach dem Wechsel drängten die "Königsblauen" mächtig auf den Ausgleich. Der BVB igelte sich in der eigenen Hälfte ein und lauerte auf Konter. Mehr als Halbchancen (Kobiashvili, 52., Lincoln, 55.) sprangen aber zunächst nicht heraus. Auf der anderen Seite hatte dagegen Ricken das 3:1 auf dem Fuß, als er nach einer Flanke von Kringe frei am Elfmeterpunkt ein Luftloch schlug (58.).

[8] Nach einer Stunde brach auch ohne Schalker Torerfolg Jubel auf den Rängen aus - Bochum war gegen Stuttgart in Führung gegangen.

[9] Das Publikum wachte auf, die Überlegenheit der Rangnick-Elf wurde immer drückender. Nahezu jeder Angriff lief über Lincoln. Der unermüdlich antreibende Regisseur aber hatte bei der konsequenten Deckungsarbeit der Borussia, die wie beim Handball um den eigenen Strafraum herum postiert war, Schwierigkeiten, Anspielstationen zu finden. Gefährlich wurde es so vor allem bei Standards (Lincoln, 69.) oder über die Flügel Altintop auf den gerade eingewechselten Hanke, dessen Drehschuss aus sieben Metern parierte Weidenfeller ein Mal mehr großartig (71.).

[10] Der Angriffselan der "Königsblauen" erlahmte etwas in der Schlussviertelstunde. Dennoch ergaben sich gegen die nur noch in der Defensive stehenden Dortmunder weitere Chancen Lincoln (79., 87.) scheiterte frei vor Weidenfeller am BVB-Schlussmann, Vermant traf aus 22 Metern nur die Oberkante der Latte (82.). Weidenfeller entschied schließlich auch das letzte "Privat-Duell" gegen Lincoln Sekunden vor Schluss für sich.

[11] Nach zwölf vergeblichen Anläufen gelang Dortmund gegen Schalke wieder ein allerdings sehr glücklicher Erfolg. Den holte sich die Borussia dank eines überragenden Weidenfellers, gepaart mit Schalker Abwehrschwächen bei beiden Gegentoren. Trotz der Niederlage bleibt S04, das im Kampf um die Champions League einen Matchball vergab, auf Rang zwei - Dortmund darf nun sogar noch vom UEFA-Cup träumen.