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Hertha BSC - Hansa Rostock 1:1 (0:1)

[1] Herthas Trainer Falko Götz muss auf Müller wohl mindestens vier bis fünf Monate verzichten. Der Youngster zog sich beim U-21-Länderspiel einen Schien- und Wadenbeinbruch zu. Für den 20-Jährigen rutschte im Vergleich zum 3:1-Auswärtssieg bei Schalke Bobic ins Team, der zusammen mit Rafael die Doppelspitze bildete. Zudem stand Neuendorf für Fathi auf dem Rasen.

[2] Das 0:6-Debakel gegen den Hamburger SV, das gleichzeitig die siebte Heimniederlage in Folge bedeutete, war für Juri Schlünz zu viel. Das Rostocker Urgestein trat zurück. Nur drei Tage später präsentierte der Hansa-Vorstand mit Jörg Berger einen neuen Coach. Der 60-Jährige krempelte die Mannschaft auch ordentlich um In der Abwehr nominierte er die Viererkette mit Lapaczinski und Tjikuzu. Außerdem vertraute der Trainer auf Maul und Allbäck. Draußen blieben Hill, David Rasmussen, Prica und Arvidsson.

[3] Der 14. Spieltag im Überblick

[4] In den ersten fünf Minuten spielte Hansa druckvoll nach vorne. Mit Engagement und Laufbereitschaft drängten die Rostocker die Berliner zurück. Ein guter 14-Meter-Schuss, der nur knapp über das Tor flog, war schon in der zweiten Minute durch Thomas Rasmussen zu verzeichnen.

[5] Danach war das Pulver aber vorerst verschossen. Nach zehn Minuten waren die Berliner aufgewacht und neutralisierten das optische Übergewicht der Gäste. Die Berliner verstanden es, mit ihren Angriffen vor allem über außen sehr gefährlich zu werden. Zwei Mal Neuendorf und ein Mal Bobic per Kopfdie sich bietenden Chancen konnten die Hauptstädter nicht verwerten.

[6] Je länger die Partie dauerte, desto überlegender wurden die Hausherren. Die Götz-Elf deckte die Schwachstellen der neu formierten Hansa-Vierer-Abwehrkette auf. Bei Flankenbällen und bei Standardsituationen stimmte in der Mitte die Zuordnung zu oft nicht. Das Plus an Chancen, die Zweikampfstärke und die Feldüberlegenheit wusste die Hertha aber nicht auszunutzen.

[7] Das sollte bestraft werden. So sorgte Thomas Rasmussen in der 36. Minute für den Paukenschlag Rydlewicz drängte von rechts in den Strafraum, passte vor den Fünfmeterraum, wo Fiedler den Ball nur halbherzig wegboxte. Lantz bekam das Leder an der Strafraumgrenze und schoss. Der Däne fälschte ab, und der Ball zappelte in den Maschen. In der Folge waren die Berliner wie erstarrt, der Spielfluss riss ab, sie produzierten nur noch Stückwerk. Rostock war fortan auf Sicherheit bedacht und wollte bis zur Pause nichts mehr anbrennen lassen, was auch gelang.

[8] Auch nach dem Wechsel hatten die Berliner Probleme ins Spiel zurückzufinden. Rostock igelte sich effektiv ein. Die Berliner rannten sich vor dem Strafraum der Rostocker fest. Einzig durch Standardsituationen wurde die Götz-Elf gefährlich, doch beispielsweise Bobic vergab eine solche leichtfertig (53.). Im Angriffsspiel der Herthaner fehlte die zündende Idee, um die eng stehende Rostock-Abwehr-Reihe zu überwinden. Auch die Hereinnahmen von Reina, der nach seinem Kreuzbandriss sein Comeback feierte, und Wichniarek brachten nicht die Wende.

[9] So kam es, dass Rostock fast das zweite Tor erzielt hätte, als di Salvo nach einem Tjikuzu-Zuspiel das Leder am Tor vorbeispitzelte (71.). Hertha ging in der Schlussphase noch einmal volles Risiko, warf alles nach vorne. Auch dies schien nicht zu klappen, da sich nichts Zwingendes ergab. Doch dann kam der Auftritt von Marcelinho in der dritten Minute der Nachspielzeit Eine Ecke des Brasilianers wurde abgeblockt. Der Spielmacher bekam das Leder erneut, ließ Maul stehen und schoss aus gut 25 Metern von der rechten Seite. Der Ball flog an Schober vorbei, knallte gegen den Innenpfosten und sprang von da ins Tor. Kurz danach ertönte der Schlusspfiff.

[10] Die Leidenschaft in der Seele des Hansa-Spiels ist mit dem Trainer-Wechsel wieder aufgeflackert. Engagiert und aufopferungsvoll kämpften die Rostocker für den Sieg, doch Marcelinho vermieste ein perfektes Berger-Debüt. Hansa behält damit dieRote Laterne“, und Hertha rangiert im gesicherten Tabellenmittelfeld.