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Werder Bremen - Hansa Rostock 3:0 (1:0)

[1] Beim 3:1-Sieg in Leverkusen holte sich Werders Spielmacher Micoud die Gelb-Rote Karte ab und war somit gesperrt. Trainer Thomas Schaaf löste das Problem, indem er Borowski an die Spitze des Mittelfeld-Rauten-Systems setzte.

[2] Auch auf Seiten der Rostocker musste im Mittelfeld umgebaut werden. Die wichtige Stütze Lantz fiel mit einer Sperre aus (5. Gelbe Karte). Coach Juri Schlünz vertraute auf Aduobe, außerdem stellte er im Sturm um Beim 1:1 gegen Köln überzeugte der eingewechselte Prica mit seinem Tor, deshalb durfte der Schwede nun von Beginn an ran.

[3] Der 17. Spieltag im Überblick

[4] Die Bremer wollten mit einem Sieg im Nordderby auf dem ersten Platz überwintern und sie ließen schon nach drei Minuten Taten folgen Eine abgefälschte flache Flanke von Baumann landete bei Ailton, den Hill sträflich allein ließ. Der Top-Torjäger hämmerte das Leder locker aus sieben Meter unter die Latte und markierte damit Saisontreffer Nummer 16. Nach dem furiosen Beginn spielten die Werderaner weiter ihre Dominanz aus, die Rostocker kamen kaum zum Luft holen und wussten sich oft nur mit Fouls zu behelfen. Erst nach 16 Minuten wagten sich die Ostseestädter das erste Mal vor das Tor von Reinke, aber Max schoss meterweit über das Tor.

[5] Nach einer Viertelstunde schlichen sich bei den Bremern immer mehr Nachlässigkeiten ein. Das anfangs gefällige Kombinationsspiel verwandelte sich in ein zielloses Anrennen gegen die nun relativ sattelfeste Dreier-Abwehr-Kette der Rostocker. Zudem riefen Krstajic und Ismaël nicht ihr Potential ab, sie gönnten sich Fehler, die Prica zwei Mal nicht nutzen konnte (20.). Mit zunehmender Spieldauer navigierte die Hansa-Kogge auf einen immer sicherer werdenden Kurs. Die Schlünz-Elf drückte den Gastgeber ihr Spiel auf und ging lange Wege, doch in der Offensive waren die Aktionen meist zu pomadig, der Ball wurde zu oft verstolpert.

[6] Die Bremer Offensivaktionen wurden nach einer halben Stunde wieder gefährlicher. Mit schnellem Kurzpass-Spiel brachten sie die Rostocker Defensive ins Wanken, doch bei der finalen Station kam der Ball meist nicht an. Das letzte bisschen Aggressivität und Konsequenz fehlte. Ernst (30.) und Ailton (33.) konnten sich nicht entscheidend durchsetzen. Damit hielten die Bremer ihren Gegner selbst im Spiel. Allerdings ließ Rostock sein bis dahin gefährliches Konterspiel bis zur Halbzeit vermissen. Nur Tjikuzu kam einmal zum Zug, zielte aber daneben (38.).

[7] Im zweiten Durchgang sahen die 32 754 Zuschauer eine zerfahrene Begegnung. Der Spielfluss wurde bei beiden Teams ständig durch Fehlpässe und überhastete Aktionen unterbrochen, kein Angriff wurde sauber heraus gespielt. Sowohl auf Seiten der Bremer als auch auf Seiten der Rostocker machte sich die Abwesenheit der Stützen bemerkbar. Vielleicht hätten Micoud oder Lantz das Spiel ihrer Mannschaft beruhigen und ordnen können.

[8] Die Werderaner traten nicht im Stile eines Spitzenreiters auf, sie praktizierten ein Ballgeschiebe im Mittelfeld; nichts erinnerte an die gelobte Spielfreudigkeit. In der 63. Minute hätte Rostock den Ausgleich erzielen müssen, doch Prica, für den sich keiner zuständig fühlte, konnte ein langes Zuspiel von Rydlewicz nicht verwerten.

[9] Die Bremer waren aber im Endeffekt doch das clevere Team, denn sie gingen in der Schlussviertelstunde nocheinmal engagiert zu Werke und zeigten ihr Können. So machte die Schaaf-Truppe in der 78. Minute in der bis dahin höhepunktarmen Partie denSackzu Lisztes flankte einen Freistoß auf Ismaël, der freistehend ins lange Eck einköpfte. Rostock fügte sich seinem Schicksal, zeigte keine Gegenwehr und kassierte in der 89. Minute noch den dritten Treffer, als Borowski Lisztes bediente, der per Volley-Schuss einnetzte. Damit sicherte sich Bremen denHerbstmeistertitel“.

[10] Werder hat stark angefangen und stark nachgelassen. Micoud fehlte vor allem in der zweiten Hälfte an allen Ecken und Enden. Nachdem Ailton sein obligatorisches Tor markierte, machten die Weserstädter zum Schluss nochmal ernst und sicherten sich den verdienten Erfolg. Für Rostock riss die Serie nach sechs ungeschlagenen Spielen.