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Bayern München - Ajax Amsterdam 4:0 (2:0)

[1] Nach dem mühsamen 3:1-Bundesligasieg gegen Freiburg stellte Felix Magath auf zwei Positionen um. In der Abwehr kam Kuffour zum Einsatz, Rau musste dafür weichen. Routinier Jeremies blieb ebenso draußen, Hargreaves bekam das Vertrauen des Trainers.

[2] Amsterdams Coach Ronald Koeman brachte gegenüber dem 0:1 gegen Juventus Turin im ersten Champions-League-Spiel drei neue Akteure. Im Tor ersetzte Lobont den verletzten Stammkeeper Stekelenburg, der argentinische Olympiasieger Rosales sowie Mittelfeldmotor Galasek kamen für Pienaar und Mitea in die erste Elf.

[3] Der 2. Spieltag im Überblick

[4] Die Gruppe C im Überblick

[5] Bereits in den Anfangsminuten entwickelte sich ein interessantes Spiel im Olympiastadion. Ajax war beinahe traditionell nicht stur defensiv eingestellt, sondern um konstruktives Aufbauspiel bemüht. Die Bayern standen im Mittelfeld dicht gestaffelt und machten die Räume eng, um das schnelle Kombinationsspiel Amsterdams zu unterbinden. Das gelang zunächst gut, Fernschüsse von Roberto (4.) und Pizarro (7.) verbreiteten allerdings noch wenig Gefahr. Anders der Peruaner in der neunten Minute, als er in eine Grygera-Rückgabe sprintete, aber den Ball nur an den Außenpfosten spitzeln konnte.

[6] Die spielstarken Niederländer deuteten ihr Potenzial fünf Minuten später an. Eine scharfe Hereingabe von Sonck in den Rücken der Bayern-Abwehr verpasste van der Vaart am langen Pfosten nur knapp. Die richtige Antwort gab Salihamidzic. Der Bosnier, dieses Mal wiedr auf der linken Seite der Viererkette eingesetzt, kombinierte sich über die Doppelpass-Stationen Roberto und Pizarro vor das Ajax-Tor, lupfte das Leder dann jedoch neben den Kasten (17.).

[7] Elf Minuten später wurden die Bayern dann für die konzentrierte Vorstellung belohnt. Hargreaves schaltete nach Ballgewinn blitzschnell um und schickte den lauernden Makaay mit einem weiten Ball aus der eigenen Abwehr steil. Der Goalgetter nahm den Pass geschickt mit und vollendete mit einem strammen Schuss aus etwa 20 Metern zur 1:0-Führung. Heitinga störte zu spät, Keeper Lobont war machtlos.

[8] Der Treffer löste scheinbar vorhandene Blockaden, Bayern machte fortan Druck und drängte auf das schnelle 2:0. Mehrmals musste Lobont eingreifen, um gegen Hargreaves (34.), Pizarro (34.) und Roberto (41.) abzuwehren. Kurz vor dem Halbzeitpfiff war aber auch der rumänische Nationalkeeper machtlos. Einen von Roberto hereingezirkelten Freistoß verlängerte wiederum Makaay mustergültig per Kopf ins lange Eck (44.).

[9] Auch im zweiten Durchgang behielten die Münchner alles unter Kontrolle. Nach bedächtigem Beginn sorgte ein Doppelschlag für die endgültige Entscheidung. Zunächst tauchte Pizarro frei vor dem viel beschäftigten Lobont auf, der Schlussmann konnte nur mit einem regelwidrigen Schubser einen Treffer des Angreifers verhindern. Den fälligen Elfmeter verwandelte Makaay etwas glücklich, der Ajax-Keeper reagierte zu spät (52.). Nur drei Minuten später führte der schönste Angriff der Partie zum 4:0. Mit schnellem Direktspiel über Pizarro und Kuffour kam die Kugel zu Makaay, der diesmal nicht selbst den Abschluss suchte, sondern uneigennützig Roberto bediente. Der Brasilianer stand völlig frei am Elfmeterpunkt und versetzte Lobont mit einem Flachschuss ins linke Eck.

[10] Damit war die Partie natürlich entschieden. Bayern nahm etwas den Druck raus, spielte dennoch weiter gefällig nach vorn. Die Gäste aus der Grachtenstadt zeigten zwar stellenweise ihr spielerisches Potenzial, der Kasten von Bayern-Keeper Kahn kam jedoch kaum einmal ernsthaft in Gefahr. Ein Schuss von van der Vaart aufs kurze Eck, den die deutsche Nummer eins zur Ecke lenkte (66.), sorgte lediglich kurzzeitig für Aufregung. Ein Fernschuss von Sneijder verfehlte nur knapp das Bayern-Tor (82.). München machte weiterhin die Räume im Mittelfeld eng und lauerte auf schnelle Gegenstöße. Möglichkeiten zu Kontern ergaben sich, wurden allerdings häufig einfach nicht konsequent genug ausgespielt.

[11] Dies blieb aber auch der einzige Kritikpunkt an einem Abend, an dem die Bayern-Mannschaft ihre Möglichkeiten andeutete. Aggressives Spiel in Abwehr und Mittelfeld, schnelles Umschalten und flüssige Kombinationenall das, was Trainer Magath so häufig forderte, setzten seine Spieler gegen Amsterdam streckenweise um. Dazu ein Makaay, der nahezu jede sich bietende Chance nutzte.

[12] Mit dem zweiten Sieg im zweiten Spiel hat sich der FCB eine hervorragende Ausgangsposition für die weiteren Gruppenspiele geschaffen. Am 19.10. kommt es in Turin nun zum Duell der optimal Gestarteten der Gruppe C. Ajax hingegen steht nach zwei Niederlagen bereits mit dem Rücken zur Wand und muss in drei Wochen gegen Tel Aviv unbedingt gewinnen, um ein Weiterkommen noch in Reichweite zu behalten.