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Bor. Dortmund - Hertha BSC 1:1 (0:0)

[1] Dortmunds Trainer Matthias Sammer konnte im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Rostock wieder auf Conceicao bauen. Reuter rückte vom defensiven Mittelfeld in die Abwehr und verdrängte dort Demel.

[2] Das katastrophale 1:6 in Bremen im DFB-Pokal hatte Folgen Stevens wurde gefeuert. Neuer Mann an der Seitenlinie ist Interimstrainer Andreas Thom bis zur Winterpause. Dieser nahm zwei Änderungen vor Madlung und der zuletzt ausgemusterte Bobic standen wieder in der Anfangsformation. Lapaczinski und Rafael mussten vorerst auf der Bank Platz nehmen.

[3] Der 15. Spieltag im Überblick

[4] Die Begegnung stand unter dem Vorzeichen eines Krisengipfels. Beide Mannschaften sind mit hohen Erwartungen in die Saison gestartet, keine konnte diese erfüllen. Beim BVB steht nach nur vier Punkten in den letzten sechs Meisterschaftsspielen auch Trainer Matthias Sammer in der Kritik. Beim Unternehmen Klassenerhalt soll in Berlin Andreas Thom der ersten Schritt gelingen.

[5] Dortmund sicherte sich in der Anfangsphase ein Plus an Feldanteilen und versuchte über Kombinationsfußball, die Hertha-Verteidigung ins Wanken zu bringen. Die Berliner präsentierten sich anfangs selbstsicher, standen in der Abwehr sortiert und störten den Gegner früh bei Angriffen. Im Offensivspiel mangelte es allerdings an Abstimmung, so dass die Vorstöße in die Spitze meist wirkungslos verpufften.

[6] Die Belagerung des Berliner Tors wurde minütlich massiver. Koller (7.), Jensen (14.) und Rosicky (23.) hatten gute Möglichkeiten, nutzten diese nicht. Allerdings resultierten die Chancen nicht aus munteren Angriffsfußball, sondern ergaben sich aus kleinen Unachtsamkeiten in der Hertha-Verteidigung. Die größte Chance hatte Gambino nach 29 Minuten Friedrich wollte per Kopf zu Kiraly zurückspielen, doch der Ball war zu kurz. Der Youngster kam vor Weidenfeller an den Ball, köpfte über diesen, aber neben das Tor.

[7] Nach einer halben Stunde verflachte die Partie zusehends. Die Spielzüge waren auf beiden Seiten viel zu statisch, keiner forderte den Ball. In der 36. Minute kam für den BVB die nächste Hiobsbotschaft Flavio Conceicao musste wegen seiner anhaltenden Fersenverletzung ausgewechselt werden, für ihn kam Leandro.

[8] Viel Kampf und Krampf sahen die Fans in den ersten 45 Minuten. Die Hausherren schlugen kein Kapital aus ihrer Überlegenheit. Berlin zeigte einige Nachlässigkeiten in der Hintermannschaft, nach vorne lief nichts. Trotzdem war das Auftreten wesentlich kompakter als in den letzten Spielen.

[9] In der zweiten Halbzeit waren die Westfalen weiterhin überlegen. Mehr Bewegung im Spiel führte zu einem höheren Tempo, aber die Torszenen bleiben weiter rar. Den Dortmundern fehlte die zündende Idee, es hätte mehr von Rosicky und Koller kommen müssen. Keiner packte die Verantwortung und riss die Mannschaft mit. Die Thom-Truppe ließ keinen Siegeswillen aufflackern, vielmehr sollte das torlose Remis über die Zeit gebracht werden. Diese Taktik ging nicht auf, denn in der 69. Minute kam der große Auftritt des großen Bruders von Dede Leandro, der nicht von van Burik angegriffen wurde, schnappte sich das Leder und zog aus 25 Metern ab. Der Ballflattertelange durch die Luft über Kiraly hinweg in den Winkel zum 1:0. Der Hertha-Keeper machte dabei keine gute Figur.

[10] In der Folgezeit waren die Herthaner dazu gezwungen, Druck zu machen, dies gelang aber nicht. Zwar stießen die Mannen von der Spree öfter nach vorne, doch gegen die gut massierte BVB-Verteidigung waren die Angriffe wirkungslos. Umso überraschender war es deshalb, dass Madlung in der 79. Minute doch noch den Ausgleich schaffte Kovac mit einer Ecke zu Rafael, der das Leder gegen drei Borussen behauptete und zu Madlung passte. Der Youngster schoss durch die Beine von Leandro in das lange Eck zum Ausgleich ein.

[11] Den Dortmundern reichte das 1:1 gegen den Tabellensiebzehnten nicht, sie versuchten nocheinmal nach vorne zu maschieren, doch es fehlte an Kreativität, Laufbereitsschaft und Siegeswillen. Die Berliner verteidigten bis zum Schluss mit allem was sie hatten.

[12] Das 1:1 ging durchaus in Ordnung, denn der BVB war unfähig, trotz Überlegenheit, sich zwingende Chancen zu erspielen. Über Kampf schafften es die Herthaner, einen Punkt aus dem Westfalenstadion zu entführen.