Dictionary

Lexical UnitsScenesConcept HierarchiesSound ExamplesParallel Texts

Bayern München - 1860 München 3:1 (1:1)

[1] Zum 196. Münchner Stadtderby stellte Bayerns Trainer Ottmar Hitzfeld im Vergleich zum 3:0-Erfolg vom 3. Spieltag beim Hamburger SV wie folgt um In der Vierer-Abwehrkette gab's gleich drei Änderungen. Die beiden genesenen Franzosen Sagnol und Lizarazu sowie Kuffour liefen für Hargreaves, Tarnat und Robert Kovac auf. Im Mittelfeld und im Angriff änderte sich nichts. Bei den Münchner "Löwen" kam es nach dem 3:0 gegen Werder Bremen nur zu einer personellen Änderung Riseth ersetzte den angeschlagenen Weissenberger. Riseth rückte in die Abwehr, Cerny begann im linken Mittelfeld.

[2] Das Spiel im Live-Ticker

[3] Der 4. Spieltag im Überblick

[4] Die 60er begannen forsch, suchten ihr Heil sofort in der Offensive. Angetrieben vom spielfreudigen Häßler hatten sie durch Max bereits nach drei Minuten die erste Chance, doch dessen strammen Schuss aus 14 Metern halbrechter Position klärte Kahn mit der Faust. Die Bayern waren bemüht, die Kontrolle über das Spielgeschehen und das Tempo, das sie variierten, zu erlangen.

[5] Nachdem es zunächst an Torchancen aus dem Spiel heraus mangelte, brachte eine Standardsituation den ersten echten Höhepunkt Häßler brachte eine Ecke von rechts herein, Borimirov schraubte sich hoch, verlängerte auf den zweiten Pfosten, wo Max sich der Bewachung von Kuffour entzog und aus kurzer Distanz zur Führung des TSV einköpfte (15.).

[6] Während die Bayern immer wieder Ballack in der Zentrale suchten oder direkt, weit und schnell auf die Spitzen spielten, war die Spielanlage der agilen "Löwen" variantenreicher. Auffälligster Akteur blieb Häßler, der überall zu finden war, auch auf die Flügel auswich, wo er Borimorov und Cerny unterstützte. Die Flanken auf Max waren aber zumeist leichte Beute der FCB-Innenverteidigung.

[7] Dann kamen die "Roten" auf, und wie! Chronologischer Ablauf

[8] 25. Minute Borimirov spielt in der Nähe der Mittellinie sehr ungenau zurück auf Riseth, der keine Chance hat, den Ball zu bekommen. Elber spritzt dazwischen, läuft allein auf Jentzsch zu, will den Keeper links umdribbeln, doch Jentzsch klärt.

[9] 29. Salihamidzic spielt Doppelpass mit Pizarro und flankt butterweich von rechts auf den völlig freistehenden Jeremies, der gegen die Laufrichtung von Jentzsch köpft, doch der Keeper rettet mit einer Glanzparade.

[10] 31. Jeremies bringt eine Ecke von links herein, Roberto verlängert auf den zweiten Pfosten zu Elber, der von Meyer elfmeterwürdig bedrängt schießt, doch wieder hält Jentzsch.

[11] 35. Indirekter Freistoß für Bayern im 60er Strafraum Ballack zu Roberto, der zu Lizarazu - Schuss abgewehrt. Kuffour mit der Hacke, Jentzsch wehrt ab. Dann Pizarro aus einem Meter, wieder wehrt Teufelskerl Jentzsch ab.

[12] Doch es dauerte bis zur 41. Minute ehe Bayern der hoch verdiente Ausgleich gelang Ballack spielte Sagnol in der rechten Strafraumhälfte frei, der legte mit Übersicht zurück auf Salihamidzic. Der Bosnier zog mit der rechten Pieke aus acht Metern ab, der Ball wurde noch abgefälscht, keine Chance für Jentzsch.

[13] Held der ersten Halbzeit, die von beiden Seiten sehr hart geführt wurde, war "Löwen"-Keeper Jentzsch, der seine Farben vor einem hohen Rückstand bewahrte. Nach dem Rückstand bot der FCB sehenswerten Offensivfußball auf höchstem Niveau und kam folgerichtig gegen die nun im Vorwärtsgang harmlosen 60er zu zahlreichen Chancen, einzig deren Verwertung ließ zu Wünschen übrig.

[14] Beide Teams kamen personell unverändert aus den Kabinen zurück. Und die Bayern hatten nach Sekunden bereits die erste dicke Chance Roberto setzte sich auf dem linken Flügel durch, spielte mit der Hacke nach innen zum heranstürmenden Pizarro, doch dessen Schuss mit rechts aus 16 Metern wurde leicht abgefälscht und ging knapp drüber.

[15] Die "Roten" blieben am Drücker und gingen in der 53. Minute verdient in Führung Nach einer sehenswerten Kombination über Roberto, Ballack und Lizarazu konnte Roberto von links nach innen zu Pizarro spielen, der Jentzsch mit seinem satten Linksschuss keine Chance ließ.

[16] Die 60er mussten kommen, taten sich gegen die sattelfeste Defensive des FCB aber mehr als schwer. Die Bayern genossen ihre größeren Freiräume, trugen ihre Angriffe mit viel Spielfreude und -witz schnell vor. Immer wieder wurde der Weg über die Außen gesucht - links wie rechts.

[17] Den "Löwen" war das Engagement nicht abzusprechen, allein, es fehlten die geeigneten Mittel. Mit zunehmender Spieldauer war die Partie nicht mehr so feurig wie zuvor, die Aktionen waren nicht mehr so brisant, das Tempo nicht mehr ganz so hoch.

[18] Die Überlegenheit der Bayern wurde erst nach 76. Minuten in Form des dritten Treffers belohnt Pizarro setzte nach einem Fehler von Borimirov beherzt nach, der Ball kam am Elfmeterpunkt zu Elber, der Jentzsch mit einem fulminanten Rechtsschuss in den rechten Winkel keine Chance ließ.

[19] Das Spiel war entschieden, die Bayern hätten sogar noch erhöhen können, ließen aber auch den 60ern noch ein paar zweitklassige Chancen zu.

[20] Ein hoch verdienter Sieg in einem lange Zeit hochklassigen Derby für den FC Bayern, der spätestens nach dem Rückstand zeigte, wer das weitaus größere Potenzial besitzt. Die "Löwen" zeigten viel Einsatz, doch die Mittel waren begrenzt.