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FC Schalke 04 - Hamburger SV 4:1 (3:1)

[1] Schalke-Coach Heynckes nahm im Vergleich zum jüngsten 2:1-Auswärtssieg gegen Bochum vier Änderungen vor. Für den angeschlagenen Keeper Ünlü (Oberschenkelprobleme) durfte Heimeroth in der Bundesliga debütieren. Außerdem erhielten Hajto, Delura und Glieder den Vorzug gegenüber Kläsener, Pinto und Kobiashvili (Kapseleinriss). Hamburgs Trainer Toppmöller wechselte nach dem 3:2-Sieg gegen Kaiserslautern ebenfalls auf vier Positionen. Für Rahn (Muskelfaserriss in der Wade) lief Kling auf. Zudem musste Barbarez (Sehnenanriss im Fuß) passen, Wicky und Reinhardt blieb nur die Bank. Fukal nach langer Verletzungspause sowie Schlicke und Takahara kehrten in die Startformation zurück.

[2] Der 27. Spieltag im Überblick

[3] Von Beginn an entwickelte sich eine muntere Partie. Die Gäste aus Hamburg deuteten an, mitspielen zu wollen. Die Hanseaten störten früh und eroberten sich so ein ums andere Mal den Ball. Gefährliche Aktionen entwickelten sich daraus jedoch nicht.

[4] Die Schalker brauchten ein wenig, um ihren Spielaufbau auf das Hamburger Forechecking einzustellen, sicherten sich aber nach und nach Spielanteile durch technisch versiertes, direktes Spiel. Torchancen waren jedoch auch bei den "Knappen" Mangelware. Bei Standards offenbarten die Norddeutschen Probleme in der Zuordnung. So auch in der 10. Minute, als Böhme eine Ecke von der rechten Seite nach innen brachte und Waldoch das Lederhalb mit dem Kopf, halb mit der Schulteran Fukal wuchtete, von dem aus der Ball ins rechte Eck flog.

[5] Der frühe Treffer änderte nicht viel am Spielgeschehen. Weiter waren es die Hanseaten, die etwas mehr Einsatzwillen und Engagement zeigten. Die besseren Möglichkeiten hatten jedoch die "Königsblauen", die in der gegnerischen Hälfte zielstrebiger zu Werke gingen und kompromisslos den Abschluss suchten. So auch Youngster Lamotte, der urplötzlich aus dem rechten Halbfeld zum Solo ansetzte, bis zum Strafraum durchkam und aus 17 Metern stramm abzog. Der Ball klatschte gegen den linken Pfosten, den Abpraller konnte jedoch Sand ohne größere Probleme verwerten (30.).

[6] Jener Lamotte sollte des weiteren zur Schlüsselfigur der ersten Hälfte werden. Zunächst foulte er den enteilten Kling im eigenen Strafraum von hinten, Schiedsrichter Wack entschied auf Foulelfmeter, zückte aber keine Karte für Lamotte. Mahdavikia ließ sich nicht zwei Mal bitten und versenkte die Kugel souverän mit rechts flach ins rechte Eck (35.).

[7] Kurze Zeit später machte der Youngster seinen Fehler wieder gut und stellte mit freundlicher Unterstützung von HSV-Keeper Wächter den alten Abstand wieder her (43.). Böhme hatte Lamotte in zentraler Position in Szene gesetzt, den verunglückten Schuss aus 15 Metern ließ Wächter durch die Hände rutschenLamottes Torpremiere.

[8] Nach dem Wechsel ließen es beide Teams zunächst etwas ruhiger angehen, die "Königsblauen" wirkten jedoch souveräner, auch wenn sie in der Verteidigung nicht immer sattelfest agierten. Vorne lauerten sie auf erneute Unsicherheiten in der Defensive der Hanseaten. Mit Erfolg, denn nach einer Altintop-Hereingabe von rechts konnte Hoogma nicht ausreichend per Kopf klären. Böhme nahm die Kugel volley aus halblinker Position, Delura konnte den Schuss schließlich unhaltbar ins rechte Eck abfälschen (55.) und erzielte sein drittes Saisontor.

[9] Im Anschluss gingen die Schalker kein Risiko mehr und ließen den Ball durch die eigenen Reihen laufen. Anders die Norddeutschen, die mit hektischen Angriffsbemühungen den Erfolg suchten. Auch wenn vieles misslang, die Moral der Hamburger war aller Ehren wert. Hätte Romeo seine Chancen konsequenter genutzt (59., 71., 84.), wäre vielleicht noch etwas möglich gewesen. So aber schaukelten die "Knappen" die Partie ohne größere Mühen über die Zeit.

[10] Am Ende steht ein nicht unverdienter, aber in dieser Deutlichkeit zu hoher Sieg des S04. In der Offensive nutzten sie eiskalt die Hamburger Fehler aus, in der Defensive profitierte Schalke aber auch von der mangelnden Chancenverwertung des HSV. Damit klettern die Gelsenkirchener mindestens für eine Nacht auf einen UEFA-Cup-Platz.