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Hertha BSC - 1. FC Nürnberg 2:1 (1:0)

[1] Herthas Coach Falko Götz musste gegenüber dem 3:0-Erfolg in Mainz auf den gesperrten Marx (5. Gelbe Karte) verzichten. Reina kam für den Rechtsaußen ins Team. Fathi fiel aus der Mannschaft, Gilberto rückte zurück in die Abwehr, und Dardai stärkte das Mittelfeld. Neuendorf ersetzte erneut Marcelinho, der seine Grippe nicht rechtzeitig auskurieren konnte.

[2] Nürnbergs Trainer Wolfgang Wolf stellte seine Mannschaft im Vergleich zur 1:3-Pleite gegen den HSV auf gleich fünf Positionen um Cantaluppi und Sven Müller, die in der Vorwoche ihre Gelb-Sperren absitzen mussten, standen für Hajto und Banovic in der Start-Elf. Den Ausfall von Schroth (Muskelfaserriss Adduktoren) sollte der Slowake Vittek kompensieren. Zudem rutschten Slovak und Paulus für Wagefeld und Daun ins Team.

[3] Der 21. Spieltag im Überblick

[4] Hertha-Coach Falko Götz rief die Partie gegen den Club alsSpiel des Jahresaus und forderte von seinem Team endlich den dritten Heimsieg. Dementsprechend legten die Herthaner los wie die Feuerwehr. Sie übernahmen von Beginn an die Kontrolle über die Partie und drängten die Franken tief in ihre Hälfte zurück. Bastürk (3.) und Neuendorf (8.) setzten erste Akzente, ehe Rafael aus 14 Metern eine gute Möglichkeit hatte, aber an dem gut postierten Klewer scheiterte (9.). Der Erfolg sollte über das kombinationsstarke Mittelfeld kommen. Doch die Berliner versuchten es zu oft durch die Mitte, wo Nürnberg die Gefahr meist durch Überzahlspiel bannen konnte. An Durchsetzungskraft mangelte es nicht nur wegen dem vernachlässigten Flügelspiel, sondern auch, weil der letzte Pass bei der einzigen Spitze Rafael selten ankam.

[5] Die Nürnberger waren auf Abwehrarbeit bedacht, sie machten um den Strafraum die Räume sehr eng. Nach guten zehn Minuten war der fränkische Abwehrbeton soweit gefestigt, dass der Club keine Chancen mehr zuließ. So war zwar Berlin optisch überlegen, konnte dieses Plus aber nicht ausnutzen - bis zur 30. Minute Paulus ließ im Strafraum sein Bein stehen, worüber der vorbeistürmende Bastürk fiel. Kovac schnappte sich das Leder und versenkte den fälligen Foulelfmeter souverän. Klewer war in die falsche Ecke abgetaucht.

[6] In der Folge war die Luft auf beiden Seiten raus. Die Götz-Elf zog sich ein Stück zurück, hielt seinen Kontrahenten aber weiter mit kontrolliertem Spiel in Schach. Der FCN war geschockt und übte sein Offensivspiel weiterhin sehr verhalten aus. Bis zur Pause gelang dem Club kein Torschuss.

[7] Nach dem Kabinengang brachte Nürnbergs Trainer Wolfgang Wolf mit Wagefeld und Daun zwei neue Kräfte. Letzterer stand sogleich im Mittelpunkt, als der Stürmer Simunic in die Beine rutschte. Mit schmerzverzerrtem Gesicht wurde der Kroate vom Platz getragen. Madlung ersetzte den Verletzten. Es ging hektisch weiter, viele Rangeleien und Fouls ließen keinen Spielfluss aufkommen.

[8] Es dauerte eine Stunde, ehe der FCN seine erste gute Möglichkeit hatte, als Cantaluppi beherzt aus knapp 30 Metern abzog, doch Fiedler war zur Stelle und klärte. Der Club witterte Morgenluft und kurbelte sein Offensivspiel an. Die Angriffsbemühungen verpufften aber an der Abwehrreihe der Berliner, die nun mehr Raum für Konter hatten. Einen solchen konnte Rafael bei seinem Kopfball aus neun Metern nicht verwerten (64.).

[9] In dem kampfbetonten Spiel fehlte den Berlinern das nötige Engagement und die Kreativität, um für die vorzeitige Entscheidung zu sorgen. Zu passiv agierten die Herthaner, sie wollten das Ergebnis scheinbar über die Zeit retten. Nürnberg, das weiter aggressiv spielte, bestrafte dies in der 79. Minute Daun leitete einen Konter auf Kießling ein. Der Youngster rannte alleine auf Fiedler zu und legte auf den besser postierten Mintal ab. Das "Phantom" schloss aus neun Metern souverän zum 1:1-Ausgleich ab.

[10] Der Hauptstadt-Klub war frustriert und verschaffte diesem Unmut in Person von Neuendorf Luft. „Zeckeholte sich für sein wiederholtes Foulspiel den Gelb-Roten Karton. Trotz der Dezimierung steckte Hertha nicht auf, sondern blies zur Schlussoffensive. Der Club konnte ebenso nur zu zehnt agieren, da Nikl verletzt raus musste und Wolfgang Wolf schon drei Mal gewechselt hatte. So lieferten sich die Nürnberger eine Abwehrschlacht. Letztendlich wurde Berlin noch für das emsige Aufbäumen belohnt Bastürk setzte sich über rechts gegen drei Nürnberger durch und passte von der Grundlinie zurück vor den Fünfmeterraum, wo Wichniarek lauerte. Der eingewechselte Pole versenkte unhaltbar für Klewer zum 2:1-Endstand.

[11] Hertha gewinnt glücklich, aber nicht unverdient, denn die Götz-Elf war fast über die gesamte Spielzeit die aktivere Mannschaft. Der FCN zeigte Moral, erkämpfte sich den Ausgleich, wurde am Ende aber für die sehr defensive taktische Ausrichtung bestraft. Nach der Niederlage im 400. Auswärtsspiel des Clubs in seiner Bundesligageschichte trennt die Wolf-Elf noch acht Punkte von der Abstiegszone.