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1. FC Nürnberg - Arminia Bielefeld 1:2 (0:1)

[1] Im Vergleich zum 2:2 in Leverkusen am 5. Bundesliga-Spieltag musste Nürnbergs Trainer Wolfgang Wolf zwei Mal umstellen In der Abwehrreihe fehlte zentral Bosacki (Beckenprellung). Für den Polen rutschte Nikl in die Startelf. Zudem fehlte Andreas Wolf, der sich im Pokal gegen Ahlen (2:3 n.V.) einen Muskelfaserriss zuzog. Für den Youngster rückte Sven Müller vom Mittelfeld nach rechts hinten und Neuzugang Daun feierte nach drei Kurzeinsätzen in der Liga sein Debüt in der Anfangself.

[2] Nach dem 1:1 gegen Mainz änderte Bielefelds Coach Uwe Rapolder seine Startformation nicht.

[3] Der 6. Spieltag im Überblick

[4] Die Nürnberger fanden nach einer kurzen Abtastphase recht ordentlich ins Spiel und kamen auch zu ersten Torchancen. Cantaluppi prüfte Arminias Schlussmann Hain mit einem Linksschuss aus 18 Metern (6.) und fünf Minuten später war es Mintal, der es erneut aus der zweiten Reihe versuchte, doch Nürnbergs Elfer verfehlte sein Ziel knapp.

[5] Allerdings war in dieser Phase schon zu erkennen, dass die Ostwestfalen auf ihre pfeilschnellen Konterspieler Owomoyela (über rechts) und Buckley setzten. Aus der Zentrale versuchten sie nach Balleroberung stets schnell auf die Flügel zu spielen, um die neuformierte Nürnberger Hintermannschaft über die Außen aufzureißen. In der 18. Minute klappte dies schulbuchmäßig Kauf und Langkamp erkämpften sich den Ball, Letzterer spielte flott und steil zu Buckley, der Sven Müller enteilte. Dann flankte der Südafrikaner butterweich auf Vata, der Club-Torwart Schäfer aus sechs Metern per Kopfball keine Chance ließ. Nikl hatte den albanischen Nationalspieler in der Mitte sträflich frei stehen lassen.

[6] Mit dem Führungstor im Rücken zogen sich die Arminen noch mehr zurück, machten die Räume im Mittelfeld extrem eng. So hatte Nürnberg zwar enorm viel Ballbesitz, doch mit diesem wusste die Wolf-Elf nur bedingt etwas anzufangen. Die Kugel lief von links nach rechts durch die Reihen, allein Raumgewinn verzeichneten die Franken kaum. Wenn es gefährlich wurde für die Arminia, dann nur dann, wenn sich der kraftvolle Vittek in Eins-gegen Eins-Situationen durchsetzte und so Raum schaffte. Allzu oft gelang dem Slowaken dies allerdings nicht, weil die Bielefelder Innenverteidigung um Gabriel und vor allem Langkamp im ersten Abschnitt fast fehlerfrei spielte.

[7] Mit Beginn der zweiten Halbzeit war es überraschenderweise die Arminia, die zunächst gekonnt nach vorne spielte. Die Nürnberger Defensive schien noch im Tiefschlaf zu sein, denn binnen zehn Minuten standen die Arminen drei Mal aussichtsreich vor Torwart Schäfer Erst klärte Cantaluppi gegen Owomoyela (48.), dann war der Schweizer Mittelfeldspieler in höchster Not gegen den einschussbereiten Vata gefordert (52.). Und bei Vatas Aufsetzer aus 20 Metern, der durch einen Stellungsfehler der Club-Abwehr möglich wurde, musste sich Schäfer lang machen und konnte zur Seite klären (58.). Mustergültig herausgespielt war dann auch das zweite Tor für die Ostwestfalen Dammeier überlistete die Club-Abwehr mit einem Pass in die Gasse, Hajto hob gegen Owomoyela erst das Abseits auf und grätschte dann auch noch halbherzig. Owomoyela konnte Torwart Schäfer umkurven und traf aus spitzem Winkel mit links (64.).

[8] Die Nürnberger dagegen zeigten im Offensivspiel einfach zu wenig Einfallsreichtum. Eine ganze Reihe von Standards war das einzige, was die Mannschaft von Trainer Wolf herausholte, doch aus dem Spiel gelang dem FCN so gut wie nichts. Die Bielefelder Viererkette stand bestens und davor machten Kauf und Dammeier jegliche Anspielmöglichkeiten rund 30 Metern vor dem Tor zunichte. So verwunderte es nicht, dass ein Freistoß der Ausgangspunkt zum Anschlusstreffer für die Nürnberger wurde Der eingewechselte Ketealer brachte den Freistoß mit Schnitt in den Strafraum und Joker Kießling ließ Hain aus acht Metern per Kopf keine Abwehrchance (76.).

[9] Nun wachte Nürnberg auf, entblößte die Defensive und wollte energisch auf den Ausgleich drängen. Dieser allerdings fiel nicht mehr, weil es bei der einen Unachtsamkeit der Arminen-Defensive bleiben sollte und weil dem Club, wie fast im gesamten Spiel auch, in der Schlussphase die Durchschlagskraft im gegnerischen Strafraum fehlte.

[10] Bielefeld fährt im Duell der Aufsteiger einen nicht unverdienten Auswärtssieg ein. Das 2:1 in Nürnberg ist zugleich der erste Saisonsieg für die Rapolder-Elf, die damit zunächst aus den Abstiegsplätzen klettert. Grundlage des ersten dreifachen Punktgewinns war vor allem die starke Defensive um Langkamp und Gabriel, doch auch spielerisch konnten die Ostwestfalen mit Skela und Vata gefallen. Die Nürnberger hingegen zeigten sich gerade in dieser Hinsicht doch recht limitiert. Der Club wartet nach dem 1:2 weiterhin auf den ersten Heimsieg. Nachdem 3:1 beim FCK zum Auftakt konnten die Franken in der Folge fünf Mal nicht mehr gewinnen.