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Bayer Leverkusen - VfB Stuttgart 0:1 (0:1)

[1] Mit Leverkusen und Stuttgart prallten zwei Teams aufeinander, die ihre internationalen Aufgaben unter der Woche mehr oder weniger zufriedenstellend absolviert hatten. Beiden gemeinsam war auch, dass sie in diesem Duell wichtige Leistungsträger zu ersetzen hatten. Auf Leverkusener Seite war dies in erster Linie der Brasilianer Juan, beim 2:0 gegen Piräus Torschütze des wegweisenden ersten Treffers und bis zu seiner frühen, verletzungsbedingten Auswechslung in der 44. Minute bester Spieler auf dem Platz. Sebescen rückte für Zivkovic auf die rechte Seite der Abwehrkette. Die Mannschaft von VfB-Trainer Magath hatte nach dem 0:0 in Budapest zwei Tage weniger Pause, musste überdies mit Bordon auf den Chef in der Abwehr verzichten. Hildebrand im Tor (Viruserkrankung), Todt (Wade), Schneider (Oberschenkel) und Dundee (Sprunggelenk) waren ebenfalls nicht einsatzfähig. Im Sturm gönnte Magath Himmelsstürmer Kevin Kuranyi eine schöpferische Pause, schickte an Stelle des bislang sieben Mal erfolgreichen Youngsters mit Seitz und Amanatidis eine Doppelspitze auf den Platz.

[2] Das Spiel im Live-Ticker

[3] Der 11. Spieltag im Überblick

[4] Stuttgart deutete früh an, dass man nach zwei torlosen Spielen in Folge nicht gewillt war, sich ein weiteres Mal damit zu begnügen, nur das 0:0 zu verwalten. Amanatidis besaß nach nicht einmal gespielten 100 Sekunden die erste gute Gelegenheit. Bayer antwortete mit zwei Vorstößen über Bastürk und Berbatov, und auch in der Folge kombinierten beide Teams ein ums andere Mal gefällig und vor allem schnell nach vorne. Weniger jedoch die etatmäßigen Regisseure Schneider und Balakov taten sich im Spielaufbau hervor, als vielmehr die allesamt auf den Außenbahnen beheimateten Placente und Balitsch bei Bayer, sowie Gerber beim VfB. Das Engagement der Gäste, die in der Anfangsphase ein deutliches Plus an gewonnenen Zweikämpfen für sich verbuchen konnten, blieb nicht unbelohnt Neuville, der den Ball allzu leichtfertig über die eigene Auslinie laufen lassen wollte, vertändelte das Leder gegen Seitz, dessen klugen Rückpass Silvio Meißner in Minute 19 im Gehäuse des machtlosen Jörg Butt versenkte. Amanatidis hätte nur fünf Minuten später erhöhen können, doch sein Volleyschuss aus kurzer Distanz knallte von der Latte ins Feld zurück. Die Bayer-Profis fanden in dieser Phase kein Mittel gegen die nach ihrem Ungarn-Trip alles andere als müde wirkenden Schwaben, präsentierten sich ihrerseits vor allem im Spielaufbau zu selten in noch im Spiel gegen Piräus gezeigter Form.

[5] Toppmöller erkannte die Missstände im Offensivspiel, brachte mit Beginn des zweiten Durchgangs Simak und Brdaric (seine 59. Einwechslung macht ihn zum teaminternen Rekordhalter in dieser Statistik) für die enttäuschenden Neuville und Babic. Eine Maßnahme, die sich schnell auszahlte, wenngleich nur durch eine deutlich engagiertere Spielweise seiner Mannschaft, nicht durch zählbare Erfolge. Berbatov, Lucio und Bastürk konnten sich allesamt nicht entscheidend durchsetzen. Nicht durchsetzen konnte sich auf Seite der Gäste auch der zur Pause eingewechselte Viorel Ganea. Vier zwischen der 64. und 68. Minute vergebene, teils hochkarätige Chancen sorgten dafür, dass Magath den Rumänen nach nur 25-minütiger Dienstzeit wieder vom Feld beorderte. Mit seinem allzu unglücklichen Auftreten vor Butt versäumte es Ganea, vorzeitig die Entscheidung herbeizuführen. Immerhin war es dem Pechvogel gelungen, Bayer aus der Spur zu bringen. Den Kampfgeist konnte man der Toppmöller-Truppe zwar keineswegs absprechen, doch war es nun einfach zu ungestüm, wie der Kasten von Ernst angegangen wurde.

[6] Die dritte Heimniederlage dieser Bundesliga-Saison sorgt dafür, dass der Grauton des Mittelmaßes in Leverkusen nicht heller wird. Im Gegenteil Die Abstiegsränge rücken bedrohlich näher. Stuttgart dagegen hält sich, auf eine solide stehende Defensive gestützt, weiter mutig in Tabellenregionen, die eine Teilnahme am internationalen Geschäft auch im nächsten Jahr in Aussicht stellen.