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Werder Bremen - Hertha BSC 4:2 (3:1)

[1] Bremens Coach Schaaf nahm im Vergleich zum jüngsten 0:1 in Kaiserslautern drei Änderungen vor. Für Schulz, Tjikuzu und Lisztes liefen der zuletzt verletzte Abwehrchef Verlaat, Stalteri und Magnin von Beginn an auf. Hertha-Trainer Stevens wechselte nach dem souveränen 2:0-Sieg über Hannover auf drei Positionen. Für den verletzten van Burik (Muskelfaserriss in der rechten Wade) rückte der frischgebackene U-21-Nationalspieler Madlung in die Viererkette. Außerdem erhielt im defensiven Mittelfeld Dardai den Vorzug vor Schmidt.

[2] Das Spiel im Live-Ticker

[3] Der 31. Spieltag im Überblick

[4] Für beide Teams hieß es Anschluss haltenfür die Hertha an die Champions-League-Plätze, für die Bremer an einen Platz im internationalen Wettbewerb.

[5] Und die heimischen Werderaner setzten ihre Ambitionen zunächst wirkungsvoller in gelungene Aktionen um als die Hauptstädter. Geschickt kombinierten die Bremer aus einer soliden Defensive bis zum Hertha-Strafraum. Vor allem ein spielfreudiger Micoud sorgte für Ideen, Ailton war ständig in Bewegung. Diese Achse war dann auch für die erste gefährliche Szene verantwortlich, doch der Brasilianer spitzelte eine Hereingabe des Franzosen mit der Fußspitze nur ins Toraus (9.).

[6] Hertha kam nur schleppend ins Spiel, kam nicht in die Zweikämpfe und war stets einen Tick zu weit von den Mitspielern entfernt. Vor allem Spielmacher Marcelinho konnte wenig Akzente setzen. Brauchte er auch nicht, denn Nationalspieler Friedrich erzielte nach 22 Minuten im Alleingang im ersten gefährlichen Angriff der Berliner die überraschende Führung. Der 23-Jährige zog von der rechten Seite nach innen, umspielte Magnin und Krstajic und vollendete überlegt ins rechte obere Eckein sehenswerter Treffer.

[7] Nur kurz später wetzte Krstajic jedoch seine Scharte aus. Nach einem Ailton-Eckball bekamen die Herthaner den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Der Serbe ließ sich nicht zwei Mal bitten und schoss zum zwischenzeitlichen Ausgleich ein (24.). Die Berliner Abwehr hatte geschlafen, ebenso wie drei Minuten später. Wieder brachte eine Werder-Ecke von der rechten Seite einen Treffer ein. Dieses Mal verlängerte Ailton per Kopf auf Magnin, der völlig unbedrängt aus zehn Metern einschießen konnte (27.).

[8] Bremen war deutlich überlegen, wirkte frischer und einsatzfreudiger. Auch in puncto Spielkultur waren sie den Berlinern überlegen. In der 37. Minute legte Baumann Ailton den Ball steil in den Strafraum vor. Der Brasilianer versuchte, das Leder an Kiraly vorbeizuspitzeln. Der Keeper kam zwar an das Leder, konnte es aber nur zur Seite lenken. Dort stand völlig frei Charisteas, der nicht mehr viel falsch machen konntedas verdiente 3:1, denn dieAlte Damemachte nach der glücklichen Führung wenig und wirkte in der Defensive unaufmerksam. Nicht umsonst drehten die Hansestädter binnen 13 Minuten eindrucksvoll das Spiel.

[9] Zur Pause reagierte Hertha-Coach Stevens und brachte mit Neuendorf für Goor einen Mittelfeldspieler, der vornehmlich die Räume eng machen sollte. Und tatsächlich hatten die Hauptstädter nun mehr vom Spiel, agierten direkter und konsequenter. Chancen erarbeiteten sie sich aber nicht, obwohl sie in der Defensive auf Risiko spielten und von einer Vierer- auf eine Dreierkette umstellten.

[10] Diese Tatsache kam Werder natürlich gelegen, da sich nun mehr und mehr Konterchancen eröffneten. Charisteas (54.) und Ailton (56.) waren aber nicht kaltschnäuzig genug, die Entscheidung herbeizuführen. Dennoch, die gefährlicheren Szenen konnten die Grün-Weißen verzeichnen, die immer noch spritzig wirkten.

[11] So war es nur eine Frage der Zeit, bis Bremen die sich bietenden Freiheiten in Zählbares ummünzte. In der 77. Minute war es dann soweit. Micoud vernaschte mit seinem Solo die komplette Hertha-Defensive und legte selbstlos auf Charisteas auf. Der Grieche umspielte locker Keeper Kiraly und schob ein.

[12] Berlin war geschlagen, daran konnte auch der zweite BSC-Treffer nichts mehr ändern. Neuendorf lupfte gekonnt auf Marx, der sicher ins rechte untere Eck vollendete (80.).

[13] Mit dem 2:4 verpasste die Hertha die gute Gelegenheit, an Dortmund vorbeizuziehen und zum VfB Stuttgart Anschluss zu halten. Bremen darf sich nach einer tollen Leistung weiterhin Hoffnungen auf eine Teilnahme am UEFA-Cup machen.