Dictionary

Lexical UnitsScenesConcept HierarchiesSound ExamplesParallel Texts

1. FC Nürnberg - VfL Wolfsburg 4:0 (3:0)

[1] Nach dem 2:0 in Rostock musste Nürnbergs Trainer Wolfgang Wolf seine Startformation auf einer Position verändern Für Rechtsverteidiger Reinhardt, der sich bei den Hanseaten einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zuzog, rutschte Leandro Silva ins Team. Der Brasilianer konnte bislang zwei Kurzeinsätze aufweisen und feierte gegen den VfL somit sein Debüt in der ersten Elf.

[2] Wolfsburgs Coach Erik Gerets machte es Wolf nach und baute die Anfangself nach dem 4:3 gegen Mainz ebenso nur auf einer Position um. Dabei ließ es Gerets nominell ein wenig defensiver angehen, brachte für Mittelstürmer Klimowicz, der nach seiner Gehirnerschütterung wohl noch nicht hundertprozentig fit ist, den Defensivmann Rytter. Karhan, gegen die Mainzer noch rechts hinten positioniert, verstärkte das defensive Mittelfeld an der Seite von Thiam und Schnoor.

[3] Der 12. Spieltag im Überblick

[4] Doch alle taktischen Überlegungen von Gerets waren nach acht Minuten Makulatur. Schon nach 47 Sekunden erzielten die Nürnberger die Führung Im Anschluss an eine Kopfballverlängerung von Banovic hatte Vittek freie Bahn und konnte den Ball ins entblößte Deckungszentrum der Wolfsburger legen. Dort stach Mintal hinein und ließ VfL-Keeper Jentzsch aus zehn Metern mit einem strammen Schuss keine Abwehrchance.

[5] In der achten Minute schließlich leistete sich DAlessandro gegen Schroth eine Tätlichkeit, in dem er dem Club-Stürmer in den Rücken schlug - Schiedsrichter Gräfe stand unmittelbar daneben und hielt dem Argentinier die Rote Karte unter die Nase. Für den Spielmacher des Tabellenführers war es bereits die zweite Hinausstellung in seiner Bundesliga-Karriere (nach der Ampelkarte am 4. Spieltag 2003/04 bei 1860, 0:1).

[6] Nun mussten sich die Wolfsburger zurückziehen, Brdaric agierte als einzige Spitze, Petrov ließ sich auf links etwas fallen. Allerdings wurde die Defensive des VfL dadurch keineswegs kompakter. Die Nürnberger kamen immer wieder zum Abschluss und das teilweise ohne jede Gegenwehr. So wie zum Beispiel in der 28. Minute, als Larsen eine Freistoß schnell ausführte und Mintal von der Strafraumkante mit links den Ball im kurzen Eck versenkte. In der Folge hatte die Gerets-Elf Glück, nicht noch das dritte Tor durch Lars Müllers Distanzschuss (32.) oder Schroths Kopfball (38.) zu kassieren, ehe der Tabellenführer erstmals auf den Kasten von Club-Keeper Schäfer schoss. Dies taten Schnoor (40.) mit links aus 16 Metern und Petrov aus kürzester Distanz (43.), aber beide verfehlten ihr Ziel.

[7] Das Jubeln musste der VfL in Halbzeit eins allein dem FCN überlassen. Noch vor dem Pausenpfiff erhöhte Schroth auf 3:0 (45.), nachdem Banovic im Strafraum des VfL so viel Zeit mit dem finalen Zuspiel hatte, bis Schroth in Position gelaufen war. Aus zehn Metern schob der Club-Mittelstürmer den Ball schließlich ins Wolfsburger Gehäuse.

[8] In der Halbzeitpause versuchte Wolfsburgs Coach Gerets seine Defensive mit der Einwechslung von Franz für den überforderten Hofland zu stärken und mit Klimowicz für Weiser ein Signal in Sachen Aufholjagd zu setzen. Doch auch diese Maßnahme war nach vier Minuten hinfällig. Larsen passte den Ball 30 Meter vor dem Tor zu Vittek, Petrov spekulierte auf eine Rechtsdrehung des Slowaken, doch dieser entschied sich für die andere Richtung und hatte somit freie Schussbahn. Jentzsch rettete zwar noch, doch den Abpraller nahm Mintal volley und hämmerte das Leder aus acht Metern ins kurze Eck. Für den überragenden Akteur auf dem Platz war es der dritte Treffer an diesem Nachmittag und der neunte in der laufenden Saison (49.).

[9] Damit war das Spiel natürlich gelaufen, zumal die Nürnberger keineswegs zurücksteckten und die neun Wolfsburger Feldspieler weiterhin frühzeitig attackierten. Die Niedersachsen ergaben sich ihrem Schicksal und hatten bis zur 90. Minute nur noch eine nennenswerte Chance durch Klimowicz (75.).

[10] Der 1. FC Nürnberg feiert mit dem 4:0 einen Kantersieg gegen den Tabellenführer und damit seinen zweiten Heimerfolg in der laufenden Runde. Die Wolfsburger indes zeigten sich meilenweit von der Form entfernt, die sie zu Saisonbeginn als stärkste Auswärtsmannschaft der Liga auswies. Die letzten drei Auftritte der Niedersachsen in der Fremde gingen ohne eigenen Torerfolg (0:9 Tore) verloren. Zudem verließ Wolfsburg erstmals auch an einem Samstag den Platz als Verlierer. Nürnberg dagegen feiert das erste Mal in dieser Saison zwei Siege am Stück und schiebt sich ins gesicherte Mittelfeld.