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Bor. M'gladbach - Bayern München 0:0 (0:0)

[1] Der Bökelberg ist für den FC Bayern ein heißes Pflaster. Die Bilanz des Rekordmeisters in Mönchengladbach ist äußerst negativ 16-12-8 bei 60:46 Toren lautet sie nun aus Sicht der Borussia. Auch im Vorjahr gab's zum Rundenstart einen 1:0-Erfolg der gerade aufgestiegenen Meyer-Schützlinge gegen den damals amtierenden Champions-League-Siegers.

[2] Bei der Borussia fehlte Top-Torjäger Van Lent (Kreuzbandriss), der vergangene Saison das Goldene Tor erzielte. Gladbach begann erwartungsgemäß mit dem 4-3-3-System. Mit Strasser in der Abwehr und Stürmer van Hout standen zwei Neuzugänge in der Startformation. Der defensiv stärkere Korzynietz erhielt auf der linken Seite den Vorzug vor Ketelaer.

[3] Bayerns Trainer Ottmar Hitzfeld entschied sich für ein 4-4-1-1, wobei Elber die einzige echte Spitze stellte, dahinter begann Scholl mit vielen Freiheiten. Jeremies bekam im defensiven Mittelfeld den Vorzug vor Hargreaves und sollte Neuzugang Ballack den Rücken freihalten. Roberto (links) und Salihamidzic sollten Druck über die Außen ausüben.

[4] Das Spiel im Live-Ticker

[5] Der 1. Spieltag im Überblick

[6] Die Partie begann flott, Gladbach, zwar vorsichtig, doch keineswegs ehrfürchtig, versteckte sich nicht. Die erste Chance hatten aber die Bayern, als Salihamidzic einen Scholl-Freistoß von links auf die Oberkante der Latte am zweiten Pfosten verlängerte (4.). Drei Minuten später tauchte Neuzugang Van Hout nach einem Riesenschnitzer von Robert Kovac allein vor Kahn auf, doch der Vize-Weltmeister blieb einmal mehr im Eins-gegen-Eins Sieger. (7.).

[7] Die Münchener wirkten zwar feldüberlegen, leisteten sich aber zu viele leichte Ballverluste, waren teils zu überheblich, nicht engagiert, bissig genug. Gladbach konnte sich glänzend auf den Gegner einstellen, setzte selbst auf Konter.

[8] Die nächste gute Gelegenheit hatte dennoch wieder der Rekordmeister Sagnol setzte sich rechts durch, auch weil Münch unaufmerksam war, der Franzose passte flach nach innen zu Elber, der am Elfmeterpunkt allein vor Stiel stand, doch der Keeper kam schnell aus dem Kasten, verkürzte den Winkel und hielt. In der 21. Minute dann der große Aufreger Van Hout erzielte das erste Tor, doch Schiedsrichter Krug verwehrte die Anerkennung wegen einer Abseitsstellung. Eine Zentimeter-Entscheidung.

[9] Die hochdotierten Neuzugänge des FC Bayern, Ballack und Roberto, passten noch nicht so recht ins Gefüge des Teams, die Feinabstimmung fehlte noch.

[10] Gladbach wurde mit zunehmender Spieldauer immer selbstbewusster, die Partie war nun ausgeglichen. Die Borussen waren zweikampfstärker, Bayern zeigte bessere spielerische Ansätze, Höhepunkte waren jedoch hüben wie drüben Mangelware.

[11] Erst nach 38 Minuten wurden die Zuschauer in der ausverkauften Arena am Bökelberg wieder von den Sitzen gerissen Münch flankt vom linken Halbfeld weit in den Strafraum, Roberto rutscht weg, Korzynietz kommt aus acht Metern halbrechts frei zum Kopfball, doch Kahn lenkt den Ball über die Latte.

[12] Die Münchner waren in ihren Aktionen nicht energisch und schnell genug, so dass die Gladbacher keine großen Probleme hatten, die Angriffe abzufangen. Ihrerseits wurden die "Fohlen" immer frecher, hatten gegen Ende der ersten Hälfte sogar Vorteile und waren gefährlicher. Der Schlusspunkt fast mit Pausenpfiff Münch schießt einen Freistoß aus 18 Metern scharf direkt aufs Tor, doch auch genau auf Kahn, der zur Ecke faustet.

[13] Beide Teams kamen personell unverändert aus der Kabine. Die Bayern versuchten nun, schneller zu kombinieren und mehr Druck auszuüben, was auch gelang, Gladbach geriet in die Defensive. Allerdings agierten die Borussen in der Abwehr konzentriert, ließen kaum Chancen zu. Bei gelegentlichen Kontern schaffte es der fünfmalige nationale Champion zwar bis in den Strafraum von Kahn, doch war dort ebenfalls Endstation gegen die kopfball- und zweikampfstarke Bayern-Abwehr.

[14] Die Riesenchance zur Führung hatten die Bayern in der 63. Minute. Salihamidzic setzte sich rechts durch, passte flach in den Strafraum zum Doppelpass mit Scholl, der Schuss des Bosniers wurde abgeblockt, Roberto kam aus einem Meter knapp neben dem rechten Pfosten an den Ball, der anschließend auf der Linie die ganze Länge des Tores entlangwanderte, ehe er am zweiten Pfosten geklärt wurde.

[15] Vier Minuten später gab's die ersten Wechsel Ketelaer ersetzte Ulich, Zickler kam für Roberto.

[16] Die Partie war nicht hochklassig, aber spannend. Der FCB hatte die größeren Spielanteile, konnte sich jedoch nicht entscheidend in Szene setzen. Gladbach kam nur noch selten zum Kontern. In der 76. Minute spielte Ketelaer steil auf Korzynietz, der aus acht Metern halblinker Position abzog, doch Kahn tauchte blitzschnell ab und fing sicher.

[17] Die Münchener waren zu ideenlos, rannten oft blind an, machten es der Gladbacher Defensive leicht. Ketelaer brachte auf der linken Seite der Borussen frischen Wind und sorgte immer wieder für Entlastungsangriffe. In der Schlussphase war das Spiel wieder völlig ausgeglichen und offen.

[18] In der 85. Minute gab's nochmal eine Schrecksekunde für Hans Meyer Salihamidzic kam völlig frei vor Stiel aus elf Metern halbrechter Position zum Schuss, lupfte aber ganz knapp am linken Pfosten vorbei.

[19] Die Borussen waren kämpferisch stärker, zeigten das größere Engagement und sicherten sich verdient einen Punkt. Die Bayern hatten noch viel Sand im Getriebe, enttäuschten über weite Strecken der Partie und waren nicht durchschlagskräftig genug.