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Bor. M'gladbach - Bayern München 2:0 (0:0)

[1] Nach der 0:3-Schlappe in Bochum musste Gladbachs Holger Fach seinen Hut nehmen. Für ihn debütierte auf der Bank der "Fohlen" Interimstrainer Horst Köppel. Der bisherige Coach des Amateurteams nahm bei seinem Premierenspiel gleich drei personelle Änderungen vor. Van Kerckhoven und Ziege bildeten die linke Hälfte der Viererabwehrkette, der Gelb-Rot-gesperrte Strasser und Carnell räumten ihre Positionen. In den Sturm kehrte Neuville nach seiner Sperre wegen Handspiels zurück, für ihn blieb van Hout draußen.

[2] Bayerns Felix Magath hatte eigentlich wenig Grund, nach dem 2:0-Erfolg gegen Wolfsburg Veränderungen vorzunehmen. Dennoch brachte er drei neue Leute Ballack und Roberto ersetzten im Mittelfeld Frings und Schweinsteiger, Rau kam auf der linken Abwehrseite anstelle von Salihamidzic zum Einsatz.

[3] Der 11. Spieltag im Überblick

[4] Beide Mannschaften begannen im Borussia Park engagiert, es entwickelte sich eine muntere Partie, in der beide Teams die Zweikämpfe nicht scheuten. Durch die konsequente Defensivarbeit kamen die Akteure allerdings kaum einmal gefährlich in Tornähe. 13 Minuten dauerte es bis zum ersten gefährlichen Torschuss Neuville spielte auf der linken Seite seine Schnelligkeit aus und suchte in der Mitte eine Anspielstation. Sverkos ließ das Leder durchlaufen, so dass Ulich aus 14 Metern abziehen konnte. Sein Schuss ging aber flach rechts am Tor vorbei.

[5] Die Bayern waren in der Folge zwar sichtlich bemüht, aber viele kleine Fehler im Spielaufbau behinderten das eigene Spiel, das zudem von den lauf- und einsatzstarken Hausherren effektiv gestört wurde. Nur kleinere Möglichkeiten ergaben sich den Gästen im ersten Durchgang. Ein Schuss von Ballack verfehlte das Ziel (17.), Makaay traf mit einer Volleyabnahme nur das Außennetz (23.). Tendenziell gefährlicher waren die Westdeutschen, bei denen Neuville in einigen Situationen andeutete, wie sehr er seiner Mannschaft während seiner Sperre gefehlt hat. In der 27. Minute konnte der 31-Jährige einen hohen Steilpass nicht sauber verarbeiten, Kahn fing das Leder ab. Nur kurz darauf blieb der Ex-Leverkusener erst am letzten Mann der Münchener, an seinem früheren Mannschaftskollegen Kovac, hängen (33.). Da auch Robertos Versuch nach einem Solo keinen Erfolg brachte (40.), ging es torlos in die Pause.

[6] Die zweite Hälfte begann mit einem Paukenschlag Mit einer Freistoßflanke fand Neuville den aufgerückten Pletsch, der am Fünfmeterraum kaum bedrängt hochstieg und über den zögernden Kahn hinweg zum 1:0 einköpfte. Der Treffer wirkte als Initialzündung, fortan war noch mehr Feuer im Spiel. Bereits im Gegenzug bot sich Ballack die Chance zum Ausgleich, freistehend vergab der Nationalspieler aber die Kopfballchance (52.).

[7] Offenbar verärgert über den Rückstand dezimierten sich die Bayern in der 54. Minute selbst. Nach einem Foul an Sverkos trat Lucio noch einmal Richtung Ball, Schiedsrichter Kircher und sein Assistent werteten dies als Tätlichkeit. Der brasilianische Weltmeister musste mit Rot bedacht das Feld verlassen. Etwa zehn Minuten war die Partie anschließend von Hektik und Härte bestimmt, bevor die Bayern sich konzentriert auf die Aufholjagd machten. Doch auch danach blieb Vieles Stückwerk, die Borussia hatte kaum Probleme, die Angriffe spätestens am eigenen Strafraum zu stoppen. Mehr Torgefahr versprühten die Hausherren, die mit schnellen Gegenzügen, meist über Neuville vorgetragen, die Entscheidung herbeiführen wollten. Dass die reine Verwaltung des Vorsprungs nicht im Sinne des Interimstrainers Köppel war, zeigt er durch die Einwechslung von van Hout. Der gelernte Stürmer kam in der 78. Minute für den defensiveren Mittelfeldmann Kluge. Kaum fünf Minuten im Spiel sorgte der Belgier für die Entscheidung Sverkos setzte sich zunächst an der Außenlinie gegen Kovac durch. Die halbhohe Flanke des Tschechen fand in der Mitte van Hout, der sich gegen Frings durchsetzte und platziert einköpfte. Damit war die Begegnung entschieden, die letzten Minuten verrannen, ohne dass die Bayern noch ein Aufbäumen erkennen ließen.

[8] Toller Einstand für Köppel, der mit dem Sieg seine Borussia aus dem tiefsten Tabellenkeller führt. Die Gladbacher verdienten sich den Erfolg mit einer engagierten Leistung, mit Lauf- und Kampfbereitschaft machte man den Gästen das Leben schwer. Die Bayern erleiden nach dem Sieg gegen Wolfsburg einen Rückschlag im Titelrennen. In den letzten vier Partien in Gladbach konnte der Rekordmeister nun bereits keinen Treffer mehr erzielen.