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Werder Bremen - 1. FC Nürnberg 4:1 (2:0)

[1] Beide Trainer hatten mit enormen personellen Sorgen zu kämpfen. So kam auf Seiten des deutschen Meisters Juniorennationalspieler Francis Banecki zu seinem Bundesligadebüt. Aus der Elf, die in der Champions League beim 2:1 in Anderlecht überzeugte, fehlte Pasanen, Trainer Thomas Schaaf zog Kapitän Baumann zurück. Nürnbergs Trainer Wolfgang Wolf musste im Vergleich zum 3:0 über Freiburg besonders in der Abwehr improvisieren. So ersetzte der junge Paulus den Gelb-gesperrten Hajto, Wagefeld verteidigte für den verletzten Nikl (Hüftverletzung). Zudem musste Banovic alter Wirkungsstätte auf die Bank, dafür stand der Ex-Werderaner Daun in der Startelf.

[2] Der 9. Spieltag im Überblick

[3] Gleich in der Anfangsphase der Partie wurde der Unterschied zwischen einer Spitzenmannschaft und einem Aufsteiger deutlich Bremen konnte die personellen Ausfälle deutlich besser kompensieren als die Gäste aus dem Frankenland. Zudem war das gestiegene Selbstvertrauen des deutschen Meisters nach dem Erfolg in Anderlecht spürbar.

[4] Bevor sich die neu formierte Nürnberger Defensive überhaupt sortieren konnte, lagen die Wolf-Schützlinge bereits mit 0:2 zurück. Nachdem FCN-Keeper Schäfer zwei Mal glänzend gegen Klasnic und Klose parierte, machte er beim 0:1 durch einen Klasnic-Kopfball nach 13 Minuten eine eher unglückliche Figur. Allerdings wurde der 25-Jährige von seinen Vorderleuten (Cantaluppi) auch im Stich gelassen.

[5] Ein schöner Spielzug über Micoud und Klose brachte dann das 2:0. Der Nationalstürmer bekam den Ball vom Franzosen, zog Wagefeld und Sven Müller auf sich. Die Hereingabe Kloses musste der durchgestartete Micoud aus elf Metern nur noch einschieben (18.).

[6] Und Micoud hatte noch im ersten Durchgang zwei weitere gute Einschussmöglichkeiten Nach 21 Minuten jagte er freistehend einen Volleyschuss über das FCN-Tor, in der 35. Minute ließ er sich im allerletzten Moment noch von Sven Müller abgrätschen.

[7] Nürnberg konnte im ersten Abschnitt nicht an die bisher starken Auftritte in der Fremde anknüpfen. Lediglich durch Standardsituationen kam der Aufsteiger vor das Tor von Werder-Keeper Reinke, doch Gefahr strahlte er dabei nicht aus. Verunsichert durch die zwei frühen Gegentore kamen die Franken nicht in die Zweikämpfe und wurden von der Bremer Offensive immer wieder überlaufen.

[8] Nach dem Seitenwechsel kam auf Seiten der Nürnberger Slovak für Daun, Werder-Coach Thomas Schaaf sah keine Notwendigkeit, zu wechseln. Der Club orientierte sich im zweiten Durchgang weiter nach vorne, Bremen wartete auf Chancen zu schnellen Gegenstößen.

[9] Zwar kam Werder weiterhin zu guten Torchancen durch Micoud (51.) und Klasnic (57.), doch Nürnberg erarbeitete sich zunehmend ein optisches Übergewicht und deutete nun streckenweise spielerisches Potential an.

[10] Bremen verhielt sich in dieser Spielphase zu passiv, verwaltete die Führung und wurde dafür von frecher werdenden Franken bestraft. Die erste ernsthafte Möglichkeit für den FCN vergab zunächst Mittelstürmer Schroth nach 59 Minuten, doch fünf Minuten später war es soweit. Nachdem Ismael Vittek im Strafraum foulte, verwandelte Mintal den folgenden Strafstoß sicher (64.).

[11] Das Team von Wolfgang Wolf witterte nun sogar die Chance zum Ausgleich, doch Bremen schlug zurück Baumann verlängerte einen Micoud-Eckball per Kopf, Schulz war zur Stelle und drückte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie (75.).

[12] Damit war den Nürnbergern der Zahn endgültig gezogen. In der Schlussphase der Partie feierte Bremens Davala nach langer Verletzungspause sein Comeback, Nürnbergs Leandro Silva gar sein Bundesliga-Debüt. Nationalspieler Ernst war es vorbehalten, mit dem 4:1 (88.) den Schlusspunkt zu setzen.

[13] Der deutsche Meister Werder Bremen siegte mit 4:1 (2:0) über den Aufsteiger 1. FC Nürnberg. Die Franken verschliefen die erste Halbzeit komplett, kamen im zweiten Durchgang aber besser in die Partie und zum Anschlusstreffer. Bremen riss sich aber wieder zusammen und gab den souveränen Sieg nicht mehr ab.