Dictionary

Lexical UnitsScenesConcept HierarchiesSound ExamplesParallel Texts

VfB Stuttgart - FC Parma n.V. 0:2 (0:2 (0:0))

[1] VfB-Trainer Matthias Sammer brachte nach dem 1:0 gegen Hertha in der Liga für den Gelb-gesperrten Meißner den Kroaten Vranjes. Parmas Coach Pietro Carmignani nahm nach dem 2:1 gegen Brescia in der Serie A vier Personalwechsel vor Für Cardone, Marchionni, Bresciano und Morfeo begannen Cannavaro, Pisanu, Dessena und Ruopolo.

[2] Die Zwischenrunde im Überblick

[3] Auf dem seifigen und holprigem "Rasen" des Gottlieb-Daimler-Stadions war der VfB gegen die Italiener gleich im Vorwärtsgang. Bereits nach drei Minuten spielten sich die Schwaben auf der rechten Seite durch. Kuranyi kontrollierte den Ball nach Tifferts Flanke mit der Brust technisch hochwertig, sein Schlenzer ging knapp rechts vorbei.

[4] Diese Chance des Torjägers sollte lange Zeit die beste Einschussmöglichkeit der Sammer-Elf im ersten Durchgang bleiben. Zwar kontrollierte der deutsche Vertreter das Spiel und war ständig optisch überlegen, rannte sich aber immer wieder am Abwehrbollwerk der defensiv agierenden Gäste fest. Deren Konter kamen zunächst über Ansätze nicht hinaus und stellten keine allzu hohen Anforderungen an die VfB-Abwehr, bei der vor allem Hinkel und auch Stranzl immer wieder versuchten, anzuschieben.

[5] Nicht zuletzt der schwer bespielbare Boden schien Haupthindernis gelungener Aktionen der Schwaben. Und auch die sonst so effektiven Dribblings von Regisseur Hleb, der sich oft verzettelte, brachten keine Torgefahr.

[6] Erst in der Endphase des ersten Abschnitts zeigte der derzeitige Meisterschafts-Fünfte mehr Spielkultur und hätte bei zwei gelungenen Kombination über die Seiten fast die Führung erzielt Nach toller Staffette auf der rechten Außenbahn fintierte Hleb in der Mitte, Cacau legte auf Vranjes auf und der ansonsten unauffälig spielende Kroate verfehlte das Tor nur knapp (44.). Wenig später auf links prima Zusammenspiel zwischen Cacau und Meira, dessen Torschuss aus elf Metern im letzten Moment von dem sich in den Ball werfenden Contini geblockt wurde (45.).

[7] Die zweiten 45 Minuten begannen abwechslungsreicher, weil auch die Schinkenstädter sich nun weiter aus der Abwehr wagten und wesentlich mehr Offensivgeist zeigten. Nach Kuranyis guter, aber kläglich vergebener Möglichkeit aus 16 Metern (51.) brachte ein klug vorgetragener Konter der Italiener die VfB-Deckung mächtig ins Schwitzen - Hildebrand rettete am Ende gegen den zu unentschlossenen Ruopolo (53.). Und auch gegen Marchionni, der viel Schwung in die Aktionen des FC brachte, war der VfB-Keeper auf dem Posten (62.).

[8] Die Partie entglitt der Sammer-Elf immer mehr, Parma witterte seine Chance und versuchte, sie zu nutzen. Meira hatte als letzter Mann Glück, dass er nach Foul an Gilardino nur die Gelbe statt der durchaus möglichen Roten Karte zu sehen bekam (67.). Und nur die Glanztaten von Stuttgarts Nummer eins hielten in der Folge sein Team weiter im Spiel Erst wehrte Hildebrand gegen den allein vor ihm freigespielten Simplicio bravourös mit einem Reflex ab (72.). Und gegen die mittlerweile in Unterzahl agierenden Gäste - Cannavaro hatte nach brutalem Foul an Kuranyi zu Recht die Rote Karte gesehen (81.) - konnte der Schlussmann kurz vor dem Ende mit den Fingerspitzen Brescianos Schrägschuss aus 14 Metern gerade noch an den linken Pfosten lenken (89.).

[9] Gegen die dezimierte Carmignani-Elf tat sich Stuttgart auch in der Verlängerung weiter schwer. Es gelang den weiterhin ideen- und konzeptlos anrennenden Schwaben nicht, Chancen herauszuspielen. Ganz anders die Elf aus der Emilia, die sich mit einer sehenswerten Aktion für ihre Leistungssteigerung im zweiten Durchgang selbst belohnte Gilardino und Marchionni lassen die VfB-Deckung mit doppeltem Doppelpass ganz alt aussehen, und der Einwechselspieler krönt seine tadellose Leistung mit dem Führungstor (98.).

[10] Den folgenden Schockzustand der Heimelf konnten die Italiener dann nicht nutzen, Gilardino (102.) und Bresciano (104.) vergaben zwei Hochkaräter.

[11] Zu allem Überfluss wurde dann gleich nach Wiederanpfiff ein korrektes Tor von Kuranyi wegen Abseits fälschlicherweise aberkannt (106.). Gegen die Auflösungserscheinungen zeigende VfB-Abwehr besorgt dann Pisanu bei einem Konter (116.) die endgültige Entscheidung.

[12] Stuttgart konnte gegen Parma nur im ersten Durchgang phasenweise überzeugen und verlor gegen die immer stärker werdenen Italiener im zweiten Abschnitt vollkommen den Faden. Selbst in Unterzahl ließen sich die nun entschlossen aufspielenden Gäste nicht mehr aufhalten, siegten am Ende hochverdient und erreichten so das Achtelfinale.