Dictionary

Lexical UnitsScenesConcept HierarchiesSound ExamplesParallel Texts

Hansa Rostock - Bayern München 0:2 (0:0)

[1] Rostocks Trainer Juri Schlünz sah nach dem jüngsten 1:0 in Bochum wenig Grund für Wechsel, einzig Arvidsson ersetzte im Sturm seinen schwedischen Landsmann Allbäck (Virusinfektion). Anders bei den Bayern. Coach Felix Magath musste im Vergleich zur 0:1-Niederlage unter der Woche in der Champions-League bei Juventus auf drei Stammkräfte verzichten. Lucio (Kniebeschwerden), Roberto (Oberschenkelprobleme) und Ballack (Sprunggelenk) wurden durch Kovac, Hargreaves und Hashemian ersetzt.

[2] Der 9. Spieltag im Überblick

[3] Die vier Spiele währende Heimniederlagenserie wollten die Rostocker ausgerechnet gegen die angeschlagenen Bayern aus München durchbrechen, die nach Niederlagen in Bundesliga und Champions-League ebenfalls etwas wiedergutzumachen hatten.

[4] Der Rekordmeister versuchte von Anbeginn, Kontrolle über die Partie zu erlangen und Hansa nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Die Norddeutschen hingegen probierten, aus einer dichten Defensive mit schnellen Vorstößen zum Erfolg zu kommen. So hatten die Münchner ein deutliches Plus in punkto Spielanteilen, wirklich zwingend kamen sie zunächst aber nur einmal vor das Hansa-Gehäuse. Frings dribbelte sich von links in den Strafraum, dann brachte ihn Thomas Rasmussen zu Fall. Schiedsrichter Lutz Wagner entschied gegen den deutschen Nationalspieler und ließ weiterspielenviel Glück für Rostock (11.).

[5] Auch in der Folgezeit beherrschten die Bayern das Geschehen, ließen den Hanseaten kaum Zeit für einen konstruktiven Spielaufbau. Dennoch, in der Offensive blieb es ein Geduldsspiel für die Magath-Elf, denn Hansa machte geschickt die Räume eng. So sorgten Standards der Süddeutschen für die gefährlichsten Szenen. Doch sowohl Linke (22.) als auch Sagnol (30.) zielten bei ihren guten Kopfballchancen zu ungenau.

[6] Hektisch wurde es in der 37. Minute David Rasmussen rutschte Schweinsteiger von hinten in die Achillesferse, Schiedsrichter Wagner zückte ohne Zögern die Rote Karte. Eine harte, aber vertretbare Entscheidung. Dies war der Auslöser für eine giftige Endphase in der ersten Hälfte, gespickt mit vielen Fouls. Mehr als zwei Gelbe Karten musste der Referee aber nicht mehr zeigen.

[7] Nach dem Wechsel hatten sich die Gemüter wieder beruhigt, am Spielgeschehen änderte sich jedoch nichts. Bayern rannte ideenlos an, Rostock machte die Schotten dicht. So setzte Bayern-Coach Magath frühzeitig auf Offensive. In der 55. Minute brachte er Scholl und Amateur-Torjäger Guerrero für den Gelb-Rot-gefährdeten Hargreaves und den nie ins Spiel findenden Hashemian.

[8] Doch von vermehrtem Druck der Gäste aus dem Süden war zunächst nichts zu sehen. Weiter lief der Ball wie bei einer Handballmannschaft um den gegnerischen Strafraum, ohne entscheidenden Raumgewinn zu erzielen oder eine zündende Idee zu haben. Auffällig Hansa wurde mutiger und kämpfte aufopferungsvoll. Die numerische Unterlegenheit war Mitte der zweiten Hälfte nicht zu bemerken.

[9] Für die größte Aufregung sorgte angesichts einer mäßigen Partie erneut Schiedsrichter Wagner. Kuffour rutschte beim Versuch, an der linken Außenlinie Lantz den Ball abzugrätschen, in die Beine des Schweden. Kein brutales, aber ein unnötiges Foul. Wagner schickte den Ghanaer vom Platz (75.).

[10] Das schien die Bayern anzustachelnund die Einwechslung von Mehmet Scholl trug doch noch Früchte. Zunächst brachte der Ex-Nationalspieler von links das Leder nach innen. Di Salvo unterlief die Flanke und so konnte Sagnol aus kurzer Distanz zur Führung einköpfen (82.). Nur drei Minuten später setzte Guerrero Scholl auf rechts in Szene. Der drang in den Strafraum ein und zog mit rechts unhaltbar für Schober flach ins linke Eck ab. Der Doppelschlag brachte gleichzeitig die Entscheidung, Hansa bäumte sich nicht mehr auf.

[11] Insgesamt siegen die Bayern auf Grund der späten Tore sicherlich etwas glücklich, wegen der weit größeren Spielanteile aber nicht unverdient. Am Ende avancierte Ex-Nationalspieler Mehmet Scholl zum Matchwinner gegen toll kämpfende Rostocker, die auch das fünfte Heimspiel in dieser Saison verlieren.