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Werder Bremen - Bayer Leverkusen 2:6 (0:3)

[1] Werder-Coach Thomas Schaaf musste keine Änderung in der Anfangsformation im Vergleich zum meisterlichen 3:1-Erfolg bei Bayern München vornehmen. Zwar hatte Davala seine vier Spiele Sperre nach der Roten Karte in Frankfurt am 28. Spieltag abgesessen, fehlte aber dennoch wegen Leistenbeschwerden.

[2] Nach dem souveränen, aber glanzlosen 2:0-Heimsieg gegen den 1. FC Köln war Bayer-Trainer Klaus Augenthaler zu zwei Änderungen gezwungen. Für den Gelb-gesperrten Bastürk spielte Bierofka, während der kurzfristig ausgefallene Juan durch Kaluzny ersetzt wurde.

[3] Der 33. Spieltag im Überblick

[4] Die Bremer begannen gewohnt offensiv und hatten durch Ailton die erste Gelegenheit der Partie, gegen den Nowotny allerdings in höchster Not klären konnte. Mit der ersten nennenswerten Angriffsaktion gingen die Rheinländer dann unter gütiger Mithilfe von Reinke in Führung. Der Keeper versuchte weit vor dem eigenen Strafraum, eher als der freigespielte Berbatov an den Ball zu kommen. Der Bulgare war jedoch einen Schritt schneller, spielte den Keeper gekonnt aus, und passte dann souverän zu Franca. Der Brasilianer ließ sich die Chance vor dem leeren Tor nicht entgehen (7.). Nur fünf Minuten später erhöhte die Bayer-Elf gegen die weitgehend körperlos agierenden Bremer. Berbatov und Franca konnten ungehindert kombinieren, ehe der Brasilianer auf Bierofka ablegte. Der 25-Jährige ließ sich die Chance mit einem satten Linksschuss ins rechte obere Toreck nicht entgehen (12.). Aber es kam noch schlimmer für den Deutschen Meister 2004. Nachdem zunächst Ramelow eine Riesenmöglichkeit vergeben hatte, weil er frei vor Reinke nur den rechten Pfosten traf, machte es Franca nur wenige Minuten später besser. Gegen die desorientierte Hintermannschaft der Norddeutschen erzielte der Brasilianer seinen zweiten Treffer des Tages, Ismael konnte mit einem Rettungsversuch vor der Torlinie das Leder nur noch in die Maschen ablenken (21.). In der Folge versuchten die Hanseaten die Begegnung unter Kontrolle zu bringen, was ihnen aber nur phasenweise gelang. Einzig gefährliche Offensivkraft war Ailton, der einige Male aussichtsreich vor dem Tor von Butt auftauchte. Die Abwehr blieb auch gegen zurückschaltende Bayer-Spieler bis zur Halbzeit unsicher. So wurde Werder dann auch, trotz bereits feststehender Meisterschaft, mit einigen Pfiffen von ihren Fans in die Kabine begleitet.

[5] Mit der Hereinnahme von Daun für den schwachen Klasnic, versuchte Schaaf ein Zeichen zu setzen. Überraschend schnell und durchschlagend zeigte sich der Erfolg. Krstajic erzielte zunächst per Kopf nach einer Ecke den Anschlusstreffer (50.), ehe Torjäger Ailton nur kurze Zeit später nachlegte (53.). Leverkusen wirkte danach geschockt. Weil aber die Bremer Abwehrschwäche an diesem Nachmittag chronisch war, schafften es die Augenthaler-Schützlinge, der Begegnung schnell wieder eine Wende zu ihren Gunsten zu verleihen. Franca schätzte eine hohe Freistoß-Flanke als einziger richtig ein und überwand Reinke zu seinem dritten Treffer des Spiels (61.). Für die endgültige Entscheidung sorgte dann Berbatov, der völlig allein gelassen per Kopf keine Mühe hatte, am Werder-Keeper vorbei aus kurzer Distanz zu vollenden (65.). In der Folge ließen sich die Norddeutschen wie schon in Halbzeit eins hängen. In Erwartung der Meisterschale war die Defensive praktisch nicht mehr vorhanden. Leverkusen konnte sich auf konsequente Deckungsarbeit verlassen und erzeugte mit langen Pässen regelmäßig Gefahr. So kam der eingewechselte Neuville nach Zuspiel von Schneider zum sechsten Bayer-Treffer, weil er schneller als Skripnik war und eiskalt vollstreckte (80.). Mittlerweile war das Geschehen auf dem Platz auch den Bremer Anhängern egal, die ihre Mannschaft und die Meisterschaft nun lautstark feierten.

[6] In blamabler Verfassung präsentierte sich Werder Bremen gegen Bayer Leverkusen. Die Rheinländer demonstrierten ihre Ambitionen dagegen eindrucksvoll und nutzten die ihnen von der Schaaf-Elf zahlreich gewährten Gelegenheiten konsequent. Spätestens bei Übergabe der Meisterschale durch Rudi Völler an Kapitän Frank Baumann war auf Seiten des SV Werder aber wohl jeder Ärger verflogen.