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Bayer Leverkusen - Hannover 96 1:3 (1:1)

[1] Trotz des sportlichen Befreiungsschlags in Form eines 3:1-Auswärtssiegs bei Hansa Rostock am Mittwoch konnte Bayer-Trainer Klaus Toppmöller nicht ohne Sorgen in die Partie gegen Hannover 96 gehen. Placente und Berbatov fehlten erneut wegen muskulärer Probleme, dazu wurde auch der gegen Rostock mit Leistenbeschwerden ausgeschiedene Brdaric nicht rechtzeitig fit. Balitsch vertrat einmal mehr Placente auf der rechten Seite der Viererabwehrkette, im Sturm durfte der 36 Jahre alte Stand-by-Profi Ulf Kirsten erstmals in dieser Spielzeit die Stiefel von Beginn an schnüren, absolvierte sein 348. Bundesliga-Spiel. Der arg unter Druck stehende Ralf Rangnick gab exakt der gleichen Mannschaft eine Bewährungschance, die das Heimspiel gegen Cottbus mit 1:3 verloren hatte, inklusive des gegen die Lausitzer so bitter enttäuschenden Sturm-Duos Bobic und Idrissou.

[2] Das Spiel im Live-Ticker

[3] Der 5. Spieltag im Überblick

[4] Bayer schien von Beginn an den Schwung aus dem Rostock-Spiel mitnehmen zu können. Von der Anfangs-Lethargie der Niedersachsen profitierend, kamen die Gastgeber zumeist über Bernd Schneiders rechte Seite zu guten ersten Gelegenheiten, war Ulf Kirsten bei zwei verpassten Hereingaben aber fehlende Matchpraxis deutlich anzumerken. Nach elf Minuten markierte Bastürk mit einem strammen Schuss von der Strafraumgrenze das 1:0, Diouf war zu weit von seinem Gegenspieler entfernt gestanden. Die Führung ließ Bayer nachlässig werden, zu locker versuchte man, Ball und Gegner zu kontrollieren. Das Verlorengehen der Ordnung ließ den Tabellenletzten besser ins Spiel kommen, das verletzungsbedingte Ausscheiden von Juan Mitte der ersten Halbzeit verstärkte die Verunsicherung in der Abwehrkette der Gastgeber noch. Der Ausgleich der Niedersachsen vier Minuten vor der Pause war die logische Folge dieser Entwicklung. Eine Ecke von rechts stürzte die Bayer-Hintermannschaft von einer Verlegenheit in die andere, Krupnikovics zweiter Flankenball fand dann den völlig frei stehenden Bobic, der per Kopf erfolgreich war und Butt dabei nicht besonders gut aussehen ließ.

[5] Bayer hatte an diesem Tag nicht die Kraft, dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Die Kreativ-Abteilung um Bastürk, Schneider und insbesondere den enttäuschenden Jan Simak fand kein Mittel, das Spiel des Vizemeisters auf Touren zu bekommen. Im Gegenteil, Hannover vergab in Person von Bobic, Cherundolo und Idrissou etliche Chancen, ehe man in der 80. Minute zum 2:1 kam. Stendel tanzte den fast unbeteiligt wirkenden Ojigwe am Strafraum aus, bediente Bobic, und der hatte keine Mühe mehr, seinen zweiten Treffer an diesem Tag zu erzielen. Idrissous Schuss ins lange Eck drei Minuten später bedeutete den finalen K.o. für Bayer, gleichbedeutend mit der zweiten Heimniederlage der Saison gegen einen Aufsteiger.

[6] Das Ziel, sich mit einem weiteren Sieg langsam auf den Weg Richtung Tabellenspitze zu machen, wurde bei Bayer gründlich verfehlt. Für Hannover war der Erfolg enorm wichtig, die Rote Laterne brennt mindestens bis zum morgigen Sonntag auf dem Betzenberg.