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FC Schalke 04 - Hamburger SV 1:2 (1:0)

[1] Nach dem 0:3 in Stuttgart fehlten Schalkes Coach Ralf Rangnick der Gelb-gesperrte Bordon und Gelb-Rot-Sünder Lincoln. Für die beiden Brasilianer sowie den verletzten Pander kamen Krstajic, Waldoch und Hamit Altintop neu ins Team. Des Weiteren begann ganz vorne wieder Sand für Hanke. HSV-Trainer Thomas Doll veränderte seine Anfangsformation gegenüber dem 1:2 gegen Bremen auf drei Positionen Für Schlicke, Jarolim und Kucukovic schickte er Wicky, Mahdavikia und Mpenza aufs Feld.

[2] Der 29. Spieltag im Überblick

[3] Prima Auftakt für die "Königsblauen" nach drei Spielminuten Asamoah und Sand, der etwas zurückgezogen hinter den Spitzen agierte, durchquerten im Zusammenspiel das Mittelfeld. Der Däne schüttelt Wicky ab und spielte in die Mitte in den Lauf des gebürtigen Ghanaers, der Wächter aus zwölf Metern mit einem Flachschuss keine Abwehrchance ließ.

[4] Die frühe Führung spielte Schalke in die Karten. Die Heimelf zog sich etwas weiter zurück. Die Abwehr, in der Rodriguez auf der linken Seite und Waldoch neben Krstajic im Zentrum spielte, hatte keinerlei Probleme, die zunächst ungenauen Angriffsversuche der Hanseaten zu unterbinden. Dabei verrichtete der Tabellenzweite große Laufarbeit, doppelte ständig den ballführenden Akteur der Gäste. Schnelle Ballverluste der Hamburger waren die Folge - allerdings ohne dass der Meisterschaftsaspirant sich durch den einen oder anderen Konter Torchancen erarbeiten konnte.

[5] So hing die Partie Mitte des ersten Durchgangs durch. Nennenswert waren nur ein allerdings harmloser Kopfball des Ex-Schalkers Mpenza nach einem Freistoß von Beinlich (20.), sowie ein ebenso schlecht platzierter Fernschuss von Wicky (26.).

[6] Der HSV bemühte sich nach Kräften, brachte aber nichts Entscheidendes zustande. Auf der anderen Seite stand eine pomadig agierende Rangnick-Elf, die nicht mehr tat als notwendig. So strapazierten beide Teams die Geduld ihrer Fans, boten kaum Kombinationen über mehr als zwei Stationen, wenig Tempo, kaum Torszenen und verabschiedeten sich ohne weiteren Höhepunkt in die Halbzeitpause.

[7] Schalke begann den zweiten Durchgang mit Hanke für Altintop. Doch nicht die nach wie vor indisponierten Schalker, bei denen ein Fehlpass den anderen jagte, sondern der HSV übernahm nun immer mehr das Kommando. Die Norddeutschen kombinierten gefällig durch das Mittelfeld bis zum gegnerischen Strafraum, wurden dort aber von den meist souveränen Krstajic & Co. in Schach gehalten.

[8] Gegen die allzu passive Heimelf aber sollten sich aber durch die Daueroffensive der Hanseaten fast zwangsläufig Chancen ergeben. Van Buytens Freistoß segelte leicht abgefälscht in die Arme von Rost (52.), nach Beinlichs Ecke wurde der Hüne von Krstajic und Waldoch gerade noch am Kopfball gehindert (56.).

[9] Ein erneuter Standard sollte dann den verdienten Ausgleich bringen Beinlichs Freistoß wurde von der S04-Abwehr zunächst aus der Gefahrenzone geköpft. Doch erneut kam der Routinier in halbrechter Position an den Ball und flankte wieder in die Mitte. Dort überlistete Wicky die Abseitsfalle der Heimelf und köpfte unbedrängt aus vier Metern per Aufsetzer ins rechte Eck (61.)

[10] Nach dem Ausgleich wachte Schalke zwar aus seiner Lethargie auf, konnte sich aber nur selten in Szene setzen. Krstajics Freistoß, den Wächer prächtig parierte, war da schon die Ausnahme (66.). Die bessere Spielanlage zeigte in einer nun umkämpften Partie - Schiedsrichter Kircher zückte allein im zweiten Durchgang sieben Mal "Gelb" - der HSV. Und hätte Beinlich seinen Freistoß aus 22 Metern ein paar Zentimeter weiter rechts platziert, wäre Hamburg schon ganz nah dran gewesen am siebten Auswärtssieg (73.).

[11] So musste Wächter sein ganzes Können aufbieten, um einen Knaller von Sand aus zwölf Metern zu entschärfen (80.).

[12] Ausgerechnet mit Hilfe des ansonsten so zuverlässigen Krstajic ließ Hamburg dann kurz vor dem Ende aber doch jubeln Moreira spielte einen Pass von Beinlich aus dem Mittelfeld per Hackentrick in den gegnerischen Strafraum, wo der Kroate im Zweikampf mit Mpenza den Ball unglücklich ins eigene Netz bugsierte. (87.).

[13] Mit dem Mute der Verzweiflung warfen die "Königsblauen" alles nach vorne. Erneut der überragende Wächter hielt den "Dreier" bei einem Freistoß von Oude Kamphuis in der Nachspielzeit mit einer weiteren Glanzparade fest.

[14] Nach enttäuschender Leistung erlitt Schalke gegen den HSV eine verdiente Niederlage. Nach früher Führung erstarrte der Tabellenzweite im weiteren Verlauf in Passivität. Hamburg kam immer besser ins Spiel und drehte die Partie im zweiten Durchgang zu seinen Gunsten. Die Meisterschaftsträume der Schalker sind damit wohl ausgeträumt, während die Doll-Elf ihre UEFA-Cup-Chancen wahrte.