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FC Schalke 04 - Bor. Dortmund 2:2 (1:0)

[1] Schalkes neuer Trainer Jupp Heynckes musste bei seinem Debüt auf einige Stammkräfte verzichten. Wegen Verletzung fehlten van Hoogdalem, Oude Kamphuis, Mpenza und Böhme. Mit Altintop, Kobiashvili und Eduardo fanden drei Neuzugänge in der Anfangself Berücksichtigung, ganz vorne erhielt Agali den Vorzug vor dem jungen Hanke. Auch auf Seiten der Dortmunder konnte Coach Matthias Sammer nicht aus dem Vollen schöpfen. Neben den langzeitverletzten Frings und Evanilson fielen auch Kehl (Rot-Sperre aus Ligapokal-Finale) und die sich im Aufbau befindlichen Metzelder-Brüder aus. Nach dem Abgang von Lehmann zu Arsenal London stand vor allem die neue Nummer eins, Weidenfeller, im Blickpunkt. Der von der Regionalliga-Elf ins Profiteam aufgerückte Demel durfte im defensiven Mittelfeld, in dem auch überraschend Ricken agieren sollte, von Anfang an ran. Conceicao, unter der Woche von Real Madrid verpflichtet, musste wegen Trainingsrückstandes zunächst noch passen.

[2] Der 1. Spieltag im Überblick

[3] Das 122. Revierderby begann mit intensiven Zweikämpfen und hohem Tempo. Die "Königsblauen" fanden schneller in die Partie, zeigten die bessere Spielanlage und sich vor allem in der Zentrale überlegen, wo Poulsen und der auffällige Altintop das Heft fest in der Hand hatten. Altintop war es auch, der die erste Großchance der Heimelf einleitete. Seinen Kracher aus 30 Metern konnte Weidenfeller nicht festhalten, Agali traf beim Nachsetzen aus spitzem Winkel nur die Querlatte (9.).

[4] Bei den 04ern loderten Feuer und Leidenschaft, von der Borussia nichts zu sehen. Allerdings versuchte es die Heynckes-Elf zu sehr über die rechte Seite, die Asamoah zwar konsequent hielt, sich aber gegen den zweikampfstarken Dede immer wieder festrannte. In der 25. Minute gewann Asamoah ein einziges Mal ein Duell gegen seinen Kontrahenten und wurde von dem Brasilianer im Strafraum zu Fall gebracht, doch Schiedsrichter Fröhlich ließ weiterspielen.

[5] Nachdem Kobiashvili auf der linken Seite zu selten ins Angriffsspiel einbezogen wurde und auch Agali und Sand sich gegen Madouni und Wörns meist vergeblich mühten, kamen die gefährlichsten Szenen durch Altintops Fernschüsse zu Stande.

[6] Der Türke ließ sich auch nach mehreren vergeblichen Versuchen nicht entmutigen und erzielte schließlich kurz vor dem Wechsel den verdienten Führungstreffer für seine Farben. Bei einem Konter rettete Wörns per Tackling gegen Agali, das Leder kam zu dem ehemaligen Wattenscheider. Aus 25 Metern hämmerte der in den ersten 45 Minuten alles überragende Mittelfeldspieler den Ball unhaltbar für Weidenfeller ins rechte obere Eck (39.).

[7] Schalke blieb auch in der Anfangsphase des zweiten Durchgangs das aktivere Team, war einfach wacher und meist einen Schritt schneller, ließ dem BVB wenig Entfaltungsmöglichkeit. Logische Konsequenz war der zweite Treffer - wieder durch Altintop. Der beste Schalker Offensivspieler setzte sich im Mittelfeld gegen Demel und Amoroso durch und traf wieder mit rechts aus 23 Meter flach ins linke untere Eck (58.).

[8] Coach Sammer reagierte, brachte Conceicao für Demel und bewies ein glückliches Händchen. Der Brasilianer verkürzte per direkt verwandeltem Freistoß aus 22 Metern (65.).

[9] Die Partie wurde nun etwas offener, auch weil die Kräfte bei den "Königsblauen" etwas nachließen. Die Borussia intensivierte ihre Angriffsbemühungen - die Schalker Abwehr wankte. Koller nahm Addo nach Amorosos Flankenball eine hundertprozentige Torchance, als er das Leder nur leicht berührte und seinem hinter ihm postierten Mitspieler vom Kopf nahm (84.). Amoroso sorgte in letzter Minute nach einer unübersichtlichen Situation im Strafraum dann noch den überaus glücklichen Ausgleich, als ausgerechnet Altintop ihm den Ball unfreiwillig servierte und der Brasilianer allein vor Rost eiskalt einschob.

[10] Den unrühmlichen Schlusspunkt setzte dann Asamoah, der wegen Nachtretens gegen Amoroso von Schiedsrichter Fröhlich mit "Rot" vom Platz musste.

[11] Am Ende stand dann eine aus Schalker Sicht unglückliche Punkteteilung. Die Heynckes-Elf war eine Stunde lang das deutlich bessere Team, konnte aber einen Zwei-Tore-Vorsprung nicht über die Zeit spielen.