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Hamburger SV - VfL Wolfsburg 2:0 (1:0)

[1] Der Hamburger SV spielte mit der gleichen Aufstellung wie beim 1:1 bei Bayern München am vergangenen Sonntag. Erneut besetzten die zuletzt erfolgreichen Mahdavikia, Cardoso, Barbarez und Takahara die Offensivpositionen. Drei Änderungen dagegen auf Seiten des VfL Wolfsburg Für den gesperrten Rytter (5. Gelbe Karte) spielte im Vergleich zum 2:0-Sieg gegen Bielefeld der Ghanaer Sarpei auf der rechten Abwehrseite. Tobias Rau, der sich am Mittwoch bei seinem Länderspieldebüt gegen Spanien auf Mallorca an der Patellasehne verletzte, wurde durch Weiser ersetzt. Zudem spielte Petrov neben Ponte und Maric im Angriff, während Karhan für den Bulgaren auf der Bank Platz nehmen musste.

[2] Das Spiel im Live-Ticker

[3] Der 21. Spieltag im Überblick

[4] Der Hamburger SV startete schwungvoll mit viel Zug zum Tor in die Partie. Vor allem über die durch den verletzungsbedingten Ausfall von Rau geschwächte linke Abwehrseite der Wolf-Schützlinge gelang es den Hanseaten zu Gelegenheiten zu kommen. Mahdavikia und Takahara hatten Chancen in der Anfangsviertelstunde, ehe die Begegnung etwas verflachte, weil Wolfsburg die Hamburger etwas besser in den Griff bekam. Dennoch gelang es denWölfennicht, zu nennenswerten eigenen Gelegenheiten zu kommen. Vielleicht war auch die Frustration hierüber der Grund, warum einige Wolfsburger Spieler Mitte der ersten Hälfte unnötig emotional wurden. Erst sah Maric die 5. Gelbe Karte, dann erhielt Ponte sogar wenig später Rot von Schiedsrichter Kinhöfer, weil er Hollerbach von hinten rüde umgestoßen hatte (36.). Allerdings hatte der Hamburger dies auch mit einem Ellbogen-Check provoziert, wofür er die Gelbe Karte bekam. Zu allem Überfluss aus Sicht des VfL ging der HSV dann auch noch in Führung. Wieder einmal setzte sich Mahdavikia auf der rechten Seite durch und flankte maßgenau auf den Kopf von Cardoso, der über Reitmaier hinweg zur verdienten Halbzeitführung einnetzte (39.).

[5] Die zweite Hälfte begann mit zwei Gelegenheiten für die Jara-Schützlinge. Zunächst hätte Maltritz einen Kopfball von Fukal beinahe noch in die Maschen lenken können, dann vergab Cardosoganz allein fünf Meter vor Reitmaierdie Riesenmöglichkeit zum 2:0, weil er den Ball unerklärlicherweise ohne gegnerische Einwirkung nicht richtig traf und dieser so am Tor vorbei trudelte. Danach jedoch taten sich die Hanseaten gegen die offensiv desolaten, aber in der Defensive nun gut postierten Niedersachsen schwerer. Zwar hatten diese erst knapp zwanzig Minuten vor Ende der Partie durch Maric und kurz später durch einen Effenberg-Freistoß kleinere Gelegenheiten, dennoch wirkten die Hamburger gegen die dezimiertenWölfenun fahrig und unsouverän. Der VfL konnte dies aber nicht nutzen, da man zu schwach im Angriff war und am Ende mit nur noch acht Spielern auf dem Feld stand, nachdem Franz mit ausgekugelter Schulter passen musste, das Wechselkontingent erschöpft war und Maric noch Gelb-Rot sah (89.). In der letzten Minute gelang es Benjamin nach Pass von Hollerbach bei einem Konter, den Ball ins leere Tor zum Endstand einzuschieben. Reitmaier war bei einer Standardsituation mit im HSV-Strafraum gewesen und schaffte den Rückweg ins eigene Tor nicht mehr rechtzeitig (90.+1).

[6] Trotz der Schwächen am Ende war der Sieg des HSV völlig verdient. Während der VfL Wolfsburg in den 90 Minuten keine hochkarätige Torgelegenheit hatte, hätten die Hamburger bereits zur Pause höher als nur mit 1:0 führen müssen. Zu bemängeln ist daher die schwache Torausbeute und die unerklärliche Nervosität in der Schlussphase gegen einen arg dezimierten Gegner. Die Wolf-Schützlinge brachten sich selbst durch Undiszipliniertheiten und fast völlig fehlendes Offensivkonzept auf die Verliererstraße. Ein wenig Pech hatten die Wolfsburger, weil Hollerbachs Provokation gegen Ponte im Gegensatz zu dessen Reaktion nur mit Gelb bedacht wurde und Franz in den letzten zehn Minuten mit Schulterverletzung nicht mehr mitwirken konnte und das Auswechselkontingent bereits erschöpft war.