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Werder Bremen - Hertha BSC 4:0 (3:0)

[1] Beim Herbstmeister aus Bremen fielen gegenüber dem letzten Hinrundenspiel ( 3:0 gegen Rostock) die Stammspieler Baumann und Krstajic aus. Trainer Schaaf löste das Problem, indem er Ernst in die Innenverteidigung zog. Die beiden Lücken im Mittelfeld füllten Borowski und Neuzugang Lagerblom aus.

[2] Hans Meyer heißt der Hoffungsträger der Berliner, der den Klub vor dem Absturz in die zweite Liga bewahren soll. Auf vier Positionen änderte der neue BSC-Coach sein Team im Vergleich zur 0:3-Pleite gegen den 1. FC Köln Kiraly (Muskelfaserriss), Kovac (Adduktorenzerrung) und Lapaczinski (Achillessehnenentzündung) mussten verletzungsbedingt passen, Hartmann fand sich auf der Bank wieder. Dafür rückten Fiedler, Fathi, Karwan und Mladenov in das neu formierte Hertha-Team.

[3] Der 18. Spieltag im Überblick

[4] Für die Bremer war ein Sieg Pflicht, nicht nur weil es gegen den Vorletzten ging, sondern auch weil der viel gefürchtete Rückrunden-Einbruch vermieden werden sollte. Im Lager der Berliner war ebenfalls ein Dreier das Muss, vor allem um einen positiven Schub zu bekommen. Unter diesen Vorzeichen legten beide Mannschaften munter los. Werder spielte druckvoll nach vorne und suchte ständig seinen Top-Stürmer Ailton, der schon in der ersten Minute eine Möglichkeit hatte, aber vergab. Die taktische Ausrichtung der Berliner war klar Gegen die torgefährlichste Mannschaft der Liga, sollte genau diese Stärke mit einer starken Defensivleistung ausgeschaltet werden, und in der Offensive sollte Bobic die Konter vollenden. Dieses Konzept ging gegen die gut aufspielenden Bremer auf, die Herthaner präsentierten sich wieder als Einheit, doch in der 17. Minute passierte ausgerechnet Marcelinho ein grober Schnitzer Der Spielgestalter wollte zu Fiedler zurückpassen und übersah den mitlaufenden Ailton. DerKugelbitzschnappte sich das Leder, umkurvte den Hertha-Keeper und schob zu seinem 17. Saisontreffer ein.

[5] Wie schon so oft in der Saison lief Hertha wieder einem Rückschlag hinterher. Sie spielten zwar solide weiter, aber ein engagiertes Aufbäumen fehlte. Einzig Marcelinho schien den Kampf annehmen zu wollen. So trat er in der 28. Minute einen Freistoß aus 25 Metern, doch Reinke parierte im letzten Moment per Faustabwehr. Bremen hingegen konnte dem Spiel seinen Stempel aufdrücken, kontrollierte den Gegner und lauerte auf Fehler. Die logische Konsequenz war der zweite Treffer von Ailton Neuzugang Lagerblom bediente den Brasilianer mustergültig, der Fiedler mit einem Außenristschuss weltklasse überwandt (30.). Die Werderaner ließen nicht locker und machten auch das dritte Tor Ismaël umspielte Mladenov und passte in den Strafraum zu Micoud, der van Burik stehen ließ und aus acht Metern trocken abschloss (35.).

[6] Bis zu dem Fehler von Marcelinho sahen die Fans eine neue Hertha Mannschaft, danach kehrten alle Probleme der Katastrophenhinrunde zurück. Hertha fiel völlig auseinander und verlor auch noch van Burik, der sich am Knöchel verletzte. Der Holländer wurde durch Simunic ersetzt (38.).

[7] Nach der Pause konnten die Hausherren unter dem tosenden Beifall der Fans locker aufspielen. Die Bremer spielten wie im Training und hielten die Gäste in Schach. Die Berliner machten genau da weiter, wo sie in der Vorrunde aufgehört hatten, ebenso die Bremer, die ihre Ambitionen auf den Meistertitel mit einer starken Leistung und einem gut aufgelegten Ailton erneut unterstrichen. Sie spielten ihr Pensum runter und waren bedacht auf Ergebnisverwaltung. Den Schlusspunkt setzte Valdez mit dem vierten Treffer in der Nachspielzeit, als er Fiedler eiskalt mit einem Beinschuss überwandt.

[8] Am Ende war trotz der höhepunktarmen zweiten Hälfte der Sieg in dieser Höhe völlig verdient. Bremen gewinnt abgebrüht und startet sehr gut in die Rückrunde. Bei den Berlinern muss sich viel tun, sollte der Abstieg vermieden werden.