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Stuttgart zittert sich zum Gruppensieg

Mittwoch, 15. Dezember 2004

Von Andreas Alf aus dem Gottlieb-Daimler-Stadion

[1] Der VfB Stuttgart steht als Erstplatzierter der Gruppe G in der Runde der letzten 32 des UEFA-Pokals. Mit einem schmeichelhaften 2:1-Zittersieg gegen NK Dinamo Zagreb hat die Mannschaft von Trainer Matthias Sammer den erfolgreichen Abschluss vor der Winterpause perfekt gemacht. Christian Tiffert und Fernando Meira trafen für den Bundesligisten, Ivan Bošnjak gelang der vorübergehende Ausgleich.

Ausfälle auf beiden Seiten

[2] Während der kroatische VfB-Kapitän Zvonimir Soldo im Duell gegen seinen Ex-Klub aufgrund eines Muskelfaserrisses passen musste, konnte Trainer Sammer immerhin auf Kreativkraft Aliaksandr Hleb und Defensiv-Allrounder Meira zurückgreifen. Der Weißrusse gab trotz Beschwerden an der AchillessehneGrünes Licht“, der Portugiese trotzte seinen Rückenproblemen. Auf Seiten der Gäste schaute Kapitän und Nationalspieler Nico Kranjcar verletzungsbedingt nur zu, sein Mittelfeldpartner Jasmin Agic fehlte wegen einer Gelbsperre.

Kuranyi im Pech

[3] Die Gäste aus Kroatien begannen überraschend forsch und rissen das Spiel mit hoher Ballsicherheit zunächst an sich. Dennoch hätte die Sammer-Elf schon nach vier Minuten in Führung gehen können, als Kevin Kuranyi nach einem Konter über Cacau frei vor dem Tor auftauchte und haarscharf am langen Pfosten vorbeischoss.

Tiffert sorgt für Führung

[4] Die Schwaben agierten wenig druckvoll, aber effektiv. Während Kuranyis Treffer nach 13 Minuten in Folge eines Getümmels im Dinamo-Strafraum wegen Foulspiels noch aberkannt wurde, machte es Tiffert 120 Sekunden später besser Kuranyi spielte den Flügelflitzer exzellent frei, so dass dieser das Leder aus 17 Metern unhaltbar für Vladimir Vasilj zum 1:0 im langen Eck platzieren konnte.

Offener Schlagabtausch

[5] Mit der Führung im Rücken kamen die Platzherren besser ins Spiel und es entwickelte sich eine packende Partie mit Einschussmöglichkeiten vor beiden Gehäusen. Erst setzte Zagrebs Angreifer Veldin Karic einen Distanzschuss knapp vorbei, dann scheiterte VfB-Torjäger Kuranyi aus spitzem Winkel an Vasilj und schließlich lenkte der Schlussmann der Kroaten einen Drehschuss von Cacau mit den Fingerspitzen an die Oberlatte.

Unsicherheitsfaktor Meira

[6] Die 41.000 Zuschauer im Gottlieb-Daimler-Stadion sahen auch nach dem Seitenwechsel eine Stuttgarter Mannschaft, die offensiv spielend die Entscheidung suchte. Hleb setzte nach 55 Minuten zu einem seiner typischen Sololäufe an, sein finales Zuspiel auf Cacau vergab der Brasilianer jedoch kläglich. Zudem leistete sich der völlig verunsichert wirkende Meira auf der Soldo-Position immer wieder leichte Abspielfehler, die Dinamo zu gefährlichen Kontern einluden.

Ausgleich durch Bošnjak

[7] Es kam, wie es kommen musste. Nach 66 Minuten gab Mujcin einen Freistoß aus halber Position flach herein, Ivan Bošnjak stand goldrichtig und bugsierte den Ball in Abstaubermanier freistehend an Hildebrand vorbei zum Ausgleich ins Netz. Das Zittern des VfB begann.

Meira trifft

[8] Doch es sollte nur neun Minuten andauern, denn dann folgte jene Minute, mit welcher Meira seine bis dahin schwache Leistung vergessen machte. Nach einem schön vorgeführten Angriff der Gastgeber kam der Portugiese im gegnerischen Strafraum an den Ball und versenkte ihn eiskalt im Tor der Kroaten zur erneuten Führung.

Harter Arbeitssieg

[9] Der eingewechselte Marco Streller hätte bei seinem Comeback kurz vor Spielende noch den dritten Treffer markieren können, doch der Schweizer scheiterte an Vasilj. Die letzte Vorstellung der Schwaben in diesem Jahr erwies sich als ein äußerst hartes Stück Arbeit.

Auslosung steht bevor

[10] Am 17. Dezember wird der schwäbische Traditionsklub bei der Auslosung in Nyon erfahren, gegen wen er am 16. oder 17. sowie am 24. Februar 2005 antreten muss.

Fernando Meira erlebte ein Wechselbad der Gefühle