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Frankreich beißt sich an Irland die Zähne aus

Samstag, 9. Oktober 2004

Von Matthew Spiro aus dem Stade de France

[1] Frankreich konnte heute Abend zum zweiten Mal hintereinander in einem FIFA-WM-Qualifikationsspiel zu Hause kein Tor erzielen. Die Republik Irland hat sich mit einer couragierten Vorstellung dieses torlose Unentschieden mehr als verdient.

Chance von O'Shea

[2] Die Gäste machten in diesem intensiven Spiel den besseren Eindruck und hätten durchaus alle drei Punkte mitnehmen können, hätte nicht John O'Shea die beste Chance des Spiels vergeben.

Kampf im Mittelfeld

[3] Die irischen Fans waren in einem prall gefüllten Stade de France lautstärker als ihre französischen Pendants, und davon schien die Gastmannschaft durchaus zu profitieren. Im zentralen Mittelfeld waren Roy Keane und Kevin Kilbane meistens einen Schritt schneller als Reo Antonio Mavuba und Olivier Dacourt, und hinten konnte Fabien Barthez, der für den gesperrten Patrick Vieira die Kapitänsbinde trug, gerade noch vor dem heranstürmenden Clinton Morrison klären, der bereits nach zwei Minuten von Roy Keane auf die Reise geschickt worden war.

Toller Schuss

[4] Frankreich kam nur schwer ins Spiel, und in der elften Minute schnappte sich Kilbane von Mavuba den Ball, aber sein großartiger Schuss wurde gerade noch zur Ecke abgefälscht. Dann probierte es Steve Finnan außerhalb des Strafraums, zielte dabei aber genau auf Barthez. Der Einbahnstraßenfußball ging weiter, und in der 27. Minute hätte Kilbane mit einem Kopfball nach einer Flanke von Finnan beinahe für Irlands Führung gesorgt, doch der Ball strich knapp am Tor vorbei.

Umstellung bei Frankreich

[5] Bei Frankreich wechselte Robert Pires auf die rechte und Sylvain Wiltord auf die linke Seite um so das Spiel zu drehen. Zehn Minuten vor der Pause kam man so zur ersten Möglichkeit, als Wiltord im Strafraum zu Chelsa FC-Verteidiger William Gallas spielte, dessen Schuss aber von Shay Given pariert wurde. Dadurch erwachte die Heimmannschaft zu neuem Leben, und schon zwei Minuten später drang Pires in den Strafraum ein und zog ab. Given musste schon sein ganzes Können aufbieten, um diesen Schuss noch um den Pfosten zu drehen.

Glänzender Barthez

[6] Nach der Pause übernahmen die Iren aber wieder das Kommando, und Andy Reid zwang kurz nach Wiederanpfiff Barthez mit seinem Flachschuss zu einer Glanzparade. Den Weitschuss von Henry konnte Given ohne Probleme entschärfen, doch die besseren Möglichkeiten gab es am anderen Ende des Platzes. In der 62. Minute lenkte Barthez einen Volleyschuss von Damien Duff mit einer spektakulären Parade über die Latte.

Gefährlicher Henry

[7] Irland hatte seine beste Phase etwa 20 Minuten vor dem Ende, als ein Freistoß von Reid am langen Pfosten beim ungedeckten O'Shea landete. Doch dieser verfehlte mit seinem Rechtsschuss das leere Ziel. Kurz vor dem Ende musste Given noch einmal gegen Henry klären, doch das war einer der wenigen kritischen Momente, den die tapferen Iren zu überstehen hatten. Wenig später war ihnen der Punkt, den sie sich absolut verdient hatten, endgültig sicher.

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