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Ein Schützenfest für die Moral

Samstag, 4. September 2004

Von Marco Keller aus dem St. Jakob Park

[1] Die Schweizer Nationalmannschaft hat viel Moral für die kommenden Aufgaben getankt. Zum Auftakt der WM-Qualifikation bezwang sie die Färoer-Inseln dank Hattricks von Johan Vonlanthen und Alexandre Rey mit 6:0.

Nervöser Beginn

[2] Die Schweizer konnten die Nervosität nach der nicht geglückten EM-Kampagne und enttäuschenden Resultaten der Schweizer Klubs auf der internationalen Bühne nicht kaschieren. Und sie hatten Glück, dass sie nicht bestraft wurden Ein Missverständnis zwischen Bernt Haas und Torhüter Pascal Zuberbühler nach acht Minuten führte zu einem indirekten Freistoss aus fünf Metern, den aber Claus Bech Jörgensen von Coventry City FC nicht verwerten konnte. Es sollte die einzige gefährliche Torchance der Spieler von den Schafsinseln bleiben.

Vonlanthen-Show

[3] Praktisch im Gegenzug wurde die zehnminütige Show des Johan Vonlanthen lanciert. Jens Martin Knudsen, der mit seiner traditionellen Zipfelmütze spielte, konnte einen Schuss von Ricardo Cabanas nicht festhalten, Vonlanthen reagierte am schnellsten. Vier Minuten später war der extrem schnelle und technisch starke Stürmer des PSV Eindhoven erneut zur Stelle und verwertete einen Lobball von Hakan Yakin. Und nur eine Glanztat von Knudsen verschob in der 18. Minute den ersten Hattrick des Vollblutstürmers mit kolumbianischen Wurzeln wenigstens temporär.

Dreierpack in 29 Minuten

[4] Der jüngste Skorer in einem EURO-Finalturnier war aber noch nicht zufrieden und auch am dritten Tor beteiligt. Sein schnelles Ablegen auf Hakan Yakin nutzte dieser zu einem Pass in die Tiefe auf Alexandre Rey, dessen Tor in der 29. Minute die Schweizer frühzeitig aller Sorgen entledigte.

Rey keine Notlösung

[5] Rey war eigentlich nur aus einer Notsituation heraus zum ersten Mal nach über drei Jahren aufgeboten worden. Aber der Stürmer von Neuchatel Xamax fügte sich blendend ein Zwei Minuten vor dem Pausentee war er schneller als Knudsen und schob einen flachen Pass von Ricardo Cabanas ein, zehn Minuten nach dem Wechsel war er erneut nach einer Flanke - diesmal von Ludovic Magnin - einschussbereit. Vor seinem ersten Hattrick hatte er in 15 Spielen für die Schweiz nur zweimal getroffen.

Sechstes Tor

[6] Da wollte natürlich Vonlanthen nicht hinten anstehen Gesagt, getan Zwei Minuten später vollendete auch er seine Triplette und mit etwas Glück hätte er bis zu einem halben Dutzend Tore erzielen können. Der letzte Schweizer Hattrick-Torschütze war Alex Frei 2001 gegen Luxemburg gewesen.

Wichtiger Moralschub

[7] Auch ohne den besten Torschützen (Frei) erzielte die Schweiz damit in 90 Minuten dreimal soviele Tore wie in den letzten sechs Partien zusammen. Der Sieg ist nicht viel mehr wert als die drei Punkte (und ein gutes Torverhältnis), wird aber bestimmt einen Moralschub vor dem Knüller am Mittwoch gegen die Republik Irland bewirken. Die Färöer-Inseln empfangen am Mittwoch Frankreich.

Johan Vonlanthen war einmal mehr der überragende Mann der Schweizer