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Porto setzt sich gegen Inter zur Wehr

Mittwoch, 23. Februar 2005

Von Paul Saffer aus dem Estádio do Dragão

[1] Dank eines Kraftakts in der zweiten Halbzeit darf sich der FC Porto weiterhin Hoffnung machen, den UEFA Champions League-Titel zu verteidigen. Allerdings sah es gegen den FC Internazionale Milano lange Zeit nach einer Niederlage aus.

Stolze Serie

[2] Inter, das in dieser Saison unter dem neuen Trainer Roberto Mancini noch ungeschlagen ist, war vor der Pause die klar Spiel bestimmende Mannschaft und ging durch Obafemi Martins verdient in Führung. Allerdings zeigte Porto Kampfgeist und blieb dank Ricardo Costas Ausgleichstreffer auch im zwölften Monat seit Wiedereröffnung des Dragão-Stadions zu Hause ungeschlagen.

Offensive Ausrichtung

[3] In seinem ersten Europapokalspiel stellte Portos neuer Trainer neben Benni McCarthy mit Bosingwa und Ricardo Quaresma zwei weitere Stürmer auf. Nachdem Derlei und Carlos Alberto in der Winterpause den Verein verlassen hatten, mussten die Portugiesen auch auf Kapitän Jorge Costa und Spielmacher Diego verzichten, da beide gesperrt waren. Bei Inter bildete Adriano zusammen mit Martins das Sturmduo, während Christian Vieri nach seiner überstandenen Verletzung nur auf der Bank Platz nehmen durfte. Ebenfalls nicht dabei waren Alvaro Recoba und Edgar Davids, die für das am Wochenende stattfindende Mailänder Derby geschont wurden.

Munterer Auftakt

[4] Porto, das im 250. Europapokalspiel zum ersten Mal auf Inter traf, erwischte den besseren Start und hatte durch Quaresma die erste Chance, allerdings konnte Inters Torhüter Francesco Toldo zur Ecke klären. Inter kam in der 18. Minute erstmals gefährlich vors gegnerische Tor, als Marco Materazzi im Anschluss an einen Freistoß von Juan Sebastián Verón an Vítor Baía scheiterte.

Inter geht in Führung

[5] In der Folgezeit blieb Porto immer wieder an der gut organisierten Defensive der Italiener hängen und McCarthy fand sich oft allein auf weiter Flur. Inter hatte fortan mehr vom Spiel und ging Mitte der ersten Hälfte in Führung. Dejan Stankovic setzte sich auf der linken Seite geschickt durch und legte anschließend quer zu Martins, der aus fünf Metern keine Probleme hatte, den Ball ins leere Netz einzuschieben.

Fabiano verfehlt

[6] Kurz darauf versuchte es Maniche aus der Distanz, doch abermals war Toldo auf dem Posten. Minuten später kam bei Porto Luis Fabiano für den verletzten Bosingwa, doch Inter blieb die bessere Mannschaft. Nach einem Steilpass von Adriano fand sich Martins alleine vor Baía, aber der herauseilende Torhüter war einen Schritt schneller und konnte in höchster Not klären. Porto kam nur selten zu Entlastungsangriffen und hatte lediglich durch Fabiano eine weitere Gelegenheit, die der Brasilianer allerdings kurz vor der Pause am Tor vorbei köpfte.

Porto dreht auf

[7] Der Titelverteidiger kam wie verwandelt aus der Kabine und begann die Italiener mehr unter Druck zu setzen, obwohl echte Torchancen weiterhin Mangelware blieben. Inter zog sich nach dem Wechsel weitestgehend zurück, ließ das Mittelfeld um Costinha aber kaum zur Entfaltung kommen.

Costa markiert Ausgleich

[8] Wie aus dem Nichts fiel in der 61. Minute der Ausgleich. Nach einer Hereingabe von Nuno Valente griff Toldo ins Leere, worauf Costinha das Leder in die Mitte verlängerte und dort Ricardo Costa fand, der den Ball aus einem Meter im Tor unterbrachte. Die Fans der Gastgeber hofften nun auf eine ähnliche Wende wie beim Achtelfinalspiel des letzten Jahres, als Porto einen Rückstand gegen den Manchester United FC in einen Sieg umwandelte. Allerdings blieb auch Inter gefährlich und hatte Pech, als Stankovic mit einem Schuss aus aussichtsreicher Position hängen blieb.

Vieri im Spiel

[9] Während Porto nun auf den Siegtreffer drängte, versuchte es Inter über schnelle Konter. Adriano, der dem Spiel zu keiner Zeit seinen Stempel aufdrücken konnte, hatte noch eine Gelegenheit, ehe er für Vieri vom Platz ging. Auf der Gegenseite scheiterte Fabiano ein weiteres Mal und Porto hätte zu dieser Zeit die Führung verdient gehabt.

Baía rettet Remis

[10] McCarthy hätte diese auch fast erzielt, als er auf der rechten Seite frei gespielt wurde und mit ansehen musste, wie sein Schuss abgeblockt wurde. Der Abpraller fiel vor die Füße von Giourkas Seitaridis, der jedoch über das Tor schoss. Kurz vor dem Ende hatte Inter noch zwei gute Möglichkeiten, scheiterte beide Male jedoch an Baía, so dass für das Rückspiel alles offen bleibt.

Ricardo Costa jubelt über den Ausgleich, während Francesco Toldo geschlagen ist