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Bremen bangt um Achtelfinaleinzug

Mittwoch, 24. November 2004

Von Alois Urban aus dem Bremer Weserstadion

[1] 37.000 Zuschauer sahen im Weserstadion eine spannende Partie, in der der SV Werder Bremen einen möglichen Sieg wegen der mangelnden Chancenverwertung verpasste. Valérien Ismaël brachte Bremen in der zweiten Halbzeit mit einem Foulelfmeter in Führung, Obafemi Martins erzielte für FC Internazionale Milano den Ausgleich.

Werder offensiv

[2] Mit dem Wissen, dass man mit einem Sieg über den FC Internazionale Milano definitiv das Achtelfinale erreicht hätte, spielte Werder von Beginn an offensiv und konnte sich so gegen den Tabellenführer der Gruppe G zunächst ein Übergewicht erarbeiten. Mailand ließ Bremen kommen und erwartete die Mannschaft von Thomas Schaaf mit zwei gut formierten Viererketten weit in der eigenen Hälfte.

Erste Bremer Möglichkeiten

[3] Mit zunehmender Spieldauer riss der Deutsche Meister und Pokalsieger mit schönen Angriffen über die Außenbahnen immer größere Lücken in den Defensivverbund der Italiener, die insgesamt zu passiv, aber trotzdem souverän agierten. Ivan Klasnic, Ludovic Magnin und Johan Micoud konnten erste Chancen zur Führung allerdings nicht verwerten.

Inter bleibt gefährlich

[4] Auf der Gegenseite waren die Stürmer der Mailänder weitestgehend auf sich allein gestellt, die Gefährlichkeit von Christian Vieri, der für den gesperrten Adriano von Beginn an spielte, und des schnellen Andy van der Meyde war im Weserstadion aber jederzeit spürbar.

Chancen durch Cambiasso und Cruz

[5] Mittelfeldspieler Esteban Cambiasso verbuchte in der 38. Minute die erste Möglichkeit für die Gäste, kurz vor der Halbzeitpause vergab Julio Ricardo Cruz nach einer Hereingabe von der rechten Seite aus acht Metern leichtfertig, so dass Andreas Reinke keine Mühe hatte, den Rückstand zu verhindern.

Führung für Werder

[6] Kurz nach der Halbzeitpause entschied Schiedsrichter Gilles Veissière nach einem Foul von Cruz an Micoud auf Foulelfmeter. Den fälligen Strafstoß verwandelte Valérien Ismaël mit einem platzierten Flachschuss in die rechte Ecke sicher.

Ausgleich durch Martins

[7] Die Zuschauer konnten sich aber nicht allzu lange über die Führung ihrer Mannschaft freuen, denn in der 55. Minute glich der kurz zuvor eingewechselte Obafemi Martins, der für den glücklosen Cruz in die Begegnung kam, zum 1:1 aus. Dejan Stankovic traf nach einer Unaufmerksamkeit in der Bremer Defensive zunächst den Pfosten und Martins hatte im Anschluss keine Mühe, den Abpraller ins Netz zu befördern.

Fehlende Präzision

[8] Nach dem Ausgleich drängte der Tabellenzweite der Gruppe G auf eine erneute Führung. Fehlende Präzision verhinderte aber zunächst weitere Möglichkeiten für den aufopferungsvoll kämpfenden Gastgeber, der nicht die gleiche Durchschlagskraft wie in den Heimspielen gegen Valencia CF und den RSC Anderlecht entwickeln konnte.

Toldo verhindert Rückstand

[9] In der 72. Minute verhinderte dann Mailands Torhüter Francesco Toldo mit einem tollen Reflex die Führung für Werder. Miroslav Klose hatte seine Kopfballstärke nach einer Flanke von Magnin unter Beweis gestellt, Toldo lenkte mit den Fingerspitzen das Leder jedoch noch um den Torpfosten. Später hatte Micoud viel Pech mit einem Distanzschuss, der das Mailänder Tor knapp verfehlte.

Charisteas im Spiel

[10] Bremens Trainer Thomas Schaaf setzte in der Schlussphase alles auf eine Karte und wechselte mit Angelos Charisteas, der für Abwehrspieler Paul Stalteri ins Spiel kam, alles auf eine Karte. Der Mut der Bremer wurde nicht belohnt, Inter verteidigte das Remis mit einer kompakten Defensive bis zum Spielende und verhinderte damit einen vorzeitigen Einzug des Deutschen Meisters ins Achtelfinale.

Entscheidung in Valencia

[11] Die Entscheidung, wer nach Mailand als zweites Team in das Achtelfinale einzieht, fällt am letzten Spieltag der Gruppe G zwischen Valencia und Bremen. Die Partie Inter gegen Anderlecht hat keine sportliche Bedeutung mehr.

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