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Bremen feiert zweiten Sieg in Folge

Mittwoch, 20. Oktober 2004

Von Kathrin Schrage

[1] Der SV Werder Bremen gewann die Auswärtspartie beim RSC Anderlecht glücklich mit 2:1. Der erst kurzfristig für den verletzten Angelos Charisteas in die Startelf gerückte Ivan Klasnic, traf im Doppelpack und verschaffte seinem Club damit eine gute Ausgangsposition für den Einzug in die nächste Runde.

Den Gegner stark gemacht

[2] In den ersten 15 Minuten waren beide Teams damit beschäftigt, sich an den strömenden Regen und den Gegner zu gewöhnen. Die 22.000 Zuschauer im ausverkauften Constant Vanden Stock in Brüssel sahen deshalb ein verhaltenes Spiel ohne echte Torraumszenen. Erst nachdem Miroslav Klose in der 13. Spielminute nach einer Flanke von Johan Micoud frei zum Kopfball kam, das Tor jedoch um einen halben Meter verfehlte, wurde der deutsche Meister wachgerüttelt und erarbeitete sich immer mehr Spielanteile. Doch nachdem nach Klose auch Ludovic Magnin und Ivan Klasnic beste Möglichkeiten ausließen, wurde das Spiel des Gegners genährt und Anderlecht traute sich wieder mehr zu. So prüfte Pär Zetterberg Werder-Torwart Andreas Reinke in der 21. Minute erstmals mit einem Distanzschuss. Doch fünf Minuten später war Reinke machtlos. Nach einer sehenswerten Kombination traf Christian Wilhelmsson zur 1:0-Führung für die Gastgeber. Zetterberg hatte seinen rechten Flügelmann Vincent Kompany freigespielt und dieser bediente den schwedischen Nationalspieler perfekt.

Ausgleich nach schwerem Torwartfehler

[3] Die Elf von Thomas Schaaf zeigte sich jedoch nur kurz beeindruckt. Wie schon gegen Mailand und Valencia lagen die Bremer in Rückstand. Die Norddeutschen versuchten das Spieltempo hoch zu halten. Nach einem schweren Fehler des belgischen Towarts Daniël Zitka, staubte Ivan Klasnic an der Strafraumgrenze zum 1:1-Ausgleich (36.) ab. Micoud hatte Zitka mit einem guten Steilpass in Verlegenheit gebracht. Zitka gewann zwar das Laufduell gegen Klose, verlor aber den folgenden Zweikampf gegen den hellwachen Klasnic. Doch schon zwei Minuten vor diesem kuriosen Treffer hatte Klasnic den Ausgleich auf dem Fuß. Der Kroate zögerte jedoch zu lange und scheiterte ebenso wie sein Kollege Micoud wenige Minuten später im Abschluss.

Wieder Klasnic

[4] Die fahrlässige Chancenverwertung der Deutschen setzte sich zunächst auch im zweiten Abschnitt fort. Der insgesamt stark aufspielende Micoud brachte eine gute Hereingabe von der rechten Seite, doch Klasnic und Klose ließen das Leder vorbei ziehen. Der belgische Rekordmeister versuchte zwar immer wieder zu effektiven Angriffsversuchen zu kommen, doch zumeist war das Pass-Spiel im Mittelfeld zu ungenau oder zu kompliziert. Einzig der Torschütze und quirlige Wilhelmsson konnte die Bremer Defensive immer wieder vor Probleme stellen. Die größten Schwächen im belgischen Team offenbarten sich aber in der 59. Minute. Micoud, Klose und Klasnic verwirrten die komplette Dreier-Abwehrreihe mit feinem Direktpass-Spiel, weil sie von ihren Gegenspielern nicht konsequent genug angegangen wurden. Klasnic brauchte als letztes Glied in der Pass-Stafette aus zehn Metern nur noch einzuschieben.

Spannende Schlussphase

[5] Doch Bremen schaffte es nicht, die Führung auszubauen und wieder fanden die Hausherren zurück ins Spiel. Vor allem in der Schluss-Viertelstunde hatten die Belgier durch Walter Baseggio, Mbo Mpenza, Wilhelmsson und Zetterberg noch gute Chancen, den Ausgleich zu erzielen. Doch der Abschluss der RSC-Elf war wie schon in den vorherigen UEFA Champions League-Partien nicht optimal.

Klasnic war mit seinen zwei Toren der Matchwinner für Werder Bremen