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Bremen meldet sich eindrucksvoll zurück

Mittwoch, 29. September 2004

[1] Von Alois Urban aus dem Bremer WeserstadionNach der 0:2-Niederlage am ersten Spieltag der UEFA Champions League-Gruppe G bei Internazionale FC hat sich der SV Werder Bremen mit einer beeindruckenden Leistung und einem letztendlich verdienten 2:1-Sieg gegen Valencia CF in der Champions League zurück gemeldet.

Frühe Führung für Valencia

[2] Dabei hatten sich die 36.000 begeisterten Anhänger im Bremer Weserstadion den Beginn des ersten UEFA Champions League-Spiels nach über zehn Jahren sicher ganz anders vorgestellt. Als die grün-weißen Anhänger mit spürbar großen Emotionen noch die ersten Ballkontakte ihrer Mannschaft feierten, sorgte der spanische Meister Valencia CF nach nur 120 Sekunden für Ernüchterung auf den Rängen. Die Elf von Claudio Ranieri nutze eine Unaufmerksamkeit in der Werder-Defensive und spielte von der linken Seite kommend Vicente Rodríguez geschickt im Strafraum frei. Rodríguez zeigte seine ganze Klasse und lupfte das Leder routiniert und unhaltbar für Andreas Reinke ins rechte Eck zum 1:0 für die Spanier.

Probleme in der Werder-Abwehr

[3] Auch in der Folgezeit war die nach den Ausfällen von Frank Baumann, Gustavo Nery und Valérien Ismaël neu formierte Defensive des deutschen Meisters das große Problem. Die schnellen und technisch starken Gäste kamen so immer wieder zu hervorragenden Möglichkeiten, die aber durch Bernardo Corradi und Marco Di Vaio leichtfertig vergeben wurden. Bremen hatte in den ersten 25 Minuten zudem große Probleme im Spielaufbau. Gegen die auch taktisch klug spielenden Spanier konnte insbesondere die Mittelfeldachse des deutschen Meisters keine entscheidenden Impulse setzen, um die drei Spitzen Miroslav Klose, Ivan Klasnic und Nelson Valdez in Szene zu setzen.

Valdez als Wachmacher

[4] Erst als Nelson Valdez in der 26. Minute mit einem Distanzschuss aus 16 Metern die erste Chance für Bremen hatte, wachte die Mannschaft von Thomas Schaaf auf und kam über den Kampf besser ins Spiel. Claudio Ranieris Team machte mit seiner doppelten Viererkette die Räume aber so eng, dass Werder sich vor der Pausetrotz der größeren Spielanteilekeine wirklich ernsthaften Möglichkeiten mehr erarbeiten konnte.

Werder mit Schwung aus der Pause

[5] Bremen kam mit viel Engagement aus der Pause und erhöhte sofort Tempo und Einsatz. Valencia präsentierte sich nicht mehr in der souveränen Verfassung der ersten Hälfte, Werder hatte mehr Raum und setzte den spanischen Meister konsequent unter Druck. Folgerichtig kam in der 50. Minute zunächst Ivan Klasnic zu einer guten Möglichkeit, kurz danach verpasste Tim Borowski das Tor von Santiago Cañizares nur knapp.

Rote Karte für Marchena

[6] Als dann Carlos Marchena in der 56. Minute nach einer Gelb-Roten Karte den Platz verlassen musste, ließen sich die Spanier immer weiter in die eigene Hälfte drängen. Angetrieben von der fantastischen Kulisse im Weserstadion gewann Bremen mit hoher Laufbereitbereitschaft, perfektem Pressing und schnellem Kombinationsspiel nun vollends die Oberhand.

Ausgleich durch Klose

[7] Der 1:1-Ausgleich durch Miroslav Klose war die logische Konsequenz der Überlegenheit der Schaaf-Elf. Nach einer Stunde bediente Klasnic den Neuzugang vom 1. FC Kaiserslautern am langen Pfosten und Klose schob das Leder freistehend aus fünf Metern ins Netz. Kurz danach traf Tim Borowski nach einem Schuss aus 16 Metern nur den linken Pfosten. In der 69. Minute hatte der eingewechselte Angelos Charisteas mit einem Kopfball aus fünf Metern die Möglichkeit zur Führung, der Europameister vergab diese Großchance jedoch leichtfertig.

Charisteas erzielt den Siegtreffer

[8] Trotz der vergebenen Möglichkeiten ließ sich Bremen nicht beirren, spielte vehement weiter offensiv und wurde schließlich in der 84. Minute für sein Engagement belohnt. Nach einer Hereingabe von Klasnic in die Mitte erzielte Charisteas den vielumjubelten und auch verdienten Siegtreffer im Weserstadion.